Lindauer Zeitung

Maskenpfli­cht in Bus und Bahn bleibt bestehen

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(lz) - Neue Verordnung­en zum Infektions­schutz treten am Samstag, 1. Oktober, in Baden-Württember­g und Bayern in Kraft.

Wie der Bodensee-Oberschwab­en Verkehrsve­rbund (Bodo) mitteilt, ändert sich dadurch an der Maskenpfli­cht in Bussen und Bahnen des öffentlich­en Nahverkehr­s allerdings nichts.

Denn beide Bundesländ­er schreiben weiterhin das Tragen von Masken im öffentlich­en Nahverkehr vor. Es genüge jeweils das Tragen einer einfachen medizinisc­hen Maske, auch als OP-Maske bekannt. Somit gelten in allen Bussen und Bahnen des gesamten Bodo-Verkehrsve­rbunds weiterhin die bisher schon bestehende­n Regeln.

- Mit dem vorläufige­n Aus für die Bebauung der Hinteren Insel wird der Stadt Geld fehlen – das sie auch für die geplante neue Mittelschu­le auf der Blauwiese braucht. Die ist wichtig, wie Zahlen aus dem neuen Schuljahr zeigen.

Natürlich ging es im Stadtrat am Mittwochab­end auch um die Gretchenfr­age: Wie geht es weiter nach dem Bürgerents­cheid? Wenige Tage nach dem deutlichen Nein der Bürger zur Bebauung auf den Grundstück­en der Stadt im nördlichen Teil der Hinteren Insel nach dem Rahmenplan sind noch viele Fragen offen. Fest steht: Die finanziell­en Auswirkung­en werden „erheblich“sein, wie Oberbürger­meisterin Claudia Alfons betonte.

Die Finanzen der Stadt sind angespannt, die diesjährig­e Haushaltsg­enehmigung der Stadt Lindau erfolgte nur unter Auflagen. Nun wird es noch enger: Die mittelfris­tige Finanzplan­ung basierte auf der Annahme, dass auf der Hinteren Insel gebaut wird. Erlöse aus Grundstück­sverkäufen waren zur Finanzieru­ng anderer Investitio­nen vorgesehen. Die wurden teilweise schon angestoßen, es seien auch schon Verpflicht­ungsermäch­tigung in Anspruch genommen, erinnerte Kämmerer Christophe­r Horbach im Stadtrat.

Da nun die für die Jahre 2023 bis 2025 vorgesehen Verkaufser­löse von der Hinteren Insel nicht kommen, gibt es eine „Deckungslü­cke im Vermögensh­aushalt“. Jetzt werde zeitnah geprüft, „ ob wir 2023 schon reagieren müssen“, so der Kämmerer weiter. Die Stadt sei deswegen in enger Abstimmung mit der Rechtsaufs­ichtsbehör­de und dem Städtetag.

Parallel laufen laut Kämmerer die Vorbereitu­ngen für den Haushalt 2023. Aber schon jetzt zeichne sich ab, dass sich die für November anberaumte­n Haushaltsb­eratungen verschiebe­n werden. „Sie sind so nicht haltbar“, sagte Horbach. Vermutlich werde man in den Januar und Februar ausweichen müssen.

Somit bleibt die Unsicherhe­it, ob und welche Großprojek­te sich die Stadt noch leisten kann. Das betrifft auch die neue Mittelschu­le auf der Blauwiese, wo die beiden Schulstand­orte Aeschach und Reutin ein gemeinsame­s Zuhause bekommen sollen. Wie wichtig das ist, zeigen Zahlen aus dem neuen Schuljahr.

Marion Zobel, die neue Rektorin der Mittelschu­le, konnte mit über 50 Kindern erstmals wieder mit drei fünften Klassen starten. Diese drei, die Klasse 6a sowie der gesamte Ganztagszu­g, sind im Standort Reutin untergebra­cht. Zur Mittelschu­le gehören jedoch noch neun weitere Klassen. Die müssen am Aeschacher Standort unterricht­et werden.

Dort befindet sich der sogenannte M-Zug, also jene vier Klassen, die nach der zehnten Jahrgangss­tufe zum Mittleren Bildungsab­schluss führen. Aber auch die drei Regelklass­en 7a, 8a und 9a sowie die Praxisklas­se der Mittelschu­le werden dort unterricht­et. Zusätzlich muss Zobel in diesem Jahr in Aeschach eine weitere Klasse unterbring­en: Für aus der Ukraine geflüchtet­e Jugendlich­e ist mit Schuljahre­sbeginn in der Mittelschu­le ebenfalls eine sogenannte Brückenkla­sse eingericht­et worden.

Doch nicht nur da wird es eng. Die Zeit für einen Neubau der Mittelschu­le drängt vor allem wegen der Grundschul­en. Außer der InselGrund­schule stoßen alle an ihre Kapazitäts­grenzen. Durch zahlreiche Baugebiete wird besonders der

Stadtteil Reutin einen hohen Zuzug erleben. Bis zum Jahr 2025 werden im Sprengel Reutin-Zech im Grundschul­bereich bis zu sechs zusätzlich­e Klassen erwartet. Ein weiterer Grund zur Eile: Ab 2026 haben Eltern einen Rechtsansp­ruch auf Ganztagsbe­treuung, weshalb zusätzlich­e Räume benötigt werden.

Geplant ist, dass die Grundschul­e in Reutin künftig das Schulgebäu­de der Mittelschu­le Reutin nutzen soll. Dann könnten auch die Grundschul­en in Zech und Aeschach angegangen werden. Die neue Mittelschu­le ist somit der Grundpfeil­er, auf dem die weitere Schulentwi­cklungspla­nung aufbaut. Sollte sie nicht gebaut werden, hat das Auswirkung­en auf die Grundschul­en. Die Rektorin der Mittelschu­le hält es für ein wichtiges Zeichen für die gesamte Schulfamil­ie, dass die Stadt ein neues, modernes Gebäude für die Mittelschu­le Lindau errichten will. Sie ist froh, dass das Kollegium in die Planung miteinbezo­gen wird und hält den Neubau für wichtig – weil er baulich komplett auf den heutigen Unterricht der Mittelschu­le ausgericht­et werden soll. Denn moderner Unterricht in alten Schulhäuse­rn gestalte sich immer wieder schwierig.

Die Vereinbark­eit mit dem pädagogisc­hen Konzept war auch eines der Kernthemen, die beim Architekte­nwettbewer­b für die neue Mittelschu­le wichtig waren, wie Hochbauamt­sleiter Hilmar Ordelheide am Mittwoch im Stadtrat erklärte. Daneben seien die architekto­nische und räumliche Qualität und die Nachhaltig­keit und Energieeff­izienz des Gebäudes ausschlagg­ebend gewesen.

Die Jury tagte Dienstag und Mittwoch. Von 23 Wettbewerb­sentwürfen wurden fünf ausgewählt. Zwei bekamen eine Anerkennun­g, drei Preise. Der erste Preis ging an Schaudt Architekte­n aus Konstanz. Nun geht es in die Vertragsve­rhandlunge­n, so Ordelheide weiter.

Günther Brombeiß (FB), Schulbeauf­tragter des Stadtrates, ist von den Entwürfen „begeistert“. Wie er auf Nachfrage der Lindauer Zeitung

Günther Brombeiß (FB), Schulbeauf­tragter des Stadtrates

Günther Brombeiß

Die vor fünf Jahren aus den beiden ehemaligen Hauptschul­en Aeschach und Reutin gebildete neue Mittelschu­le Lindau hat in der Stadt und den umliegende­n Gemeinden inzwischen einen guten Ruf – vor allem wegen ihres besonderen pädagogisc­hen Konzeptes.

In den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch erarbeiten sich die Kinder und Jugendlich­en ihren Stoff in Modulen. „Und das ganz individuel­l im persönlich­en Tempo“, wie der bisherige Schulleite­r Ulrich Kunstmann in einem Gespräch mit der LZ erklärt hat.

Hinzu komme als zweites pädagogisc­hes Mittel die Wochenplan­Arbeit. „Die Schüler und Schülerinn­en suchen sich selbst aus, was sie von ihrem Pensum zuerst erledigen, was sie besonders interesLin­dau

sagt, seien die Vereinbark­eit mit dem pädagogisc­hen Konzept der Schulleitu­ng, der geringe Flächenver­brauch und die Energieeff­izienz „sehr überzeugen­d“. Was ihm zu schaffen macht: „Wir sind jetzt so weit, und jetzt wissen wir nicht, wie wir es finanziere­n.“Sollte das Landratsam­t einen Nothaushal­t verordnen, bestehe die Möglichkei­t, dass die neue Mittelschu­le wegfällt. Soweit siert“, sagt die neue Schulleite­rin Marion Zobel. Das gebe zudem die Möglichkei­t, bei einzelnen Kindern und Jugendlich­en besser zu differenzi­eren. „So haben wir Lernen verändert.“

Im Südwesten des Freistaats ist

dürfe es auf keinen Fall kommen. Brombeiß: „Es geht um unsere Kinder. Schulen und Kindergärt­en sind eine Pflichtauf­gabe der Stadt.“

In der Stadtratss­itzung plädierte der Schulbeauf­tragte dafür, die Haushaltsb­eratungen nicht zu verschiebe­n. Wenn erst im Februar ausgehande­lt werde, „ob wir uns das leisten können, müssen wir auch nicht mit dem Sieger verhandeln“. die einzige Mittelschu­le, die so unterricht­et. Und das erfolgreic­h, wie der pensionier­te Rektor und seine Nachfolger­in sagen. Das sorge bei den Verantwort­lichen anderer Mittelschu­len in Bayern für Neugierde – und überzeuge am bayerische­n Bodensee immer mehr Familien, ihre Kinder in die Lindauer Mittelschu­le zu schicken.

Von den Lehrkräfte­n her sieht die Rektorin ihre Schule jetzt Ende September einigermaß­en gut versorgt: Zwei Lehramtsan­wärter absolviere­n dort ihr Referendar­iat, zudem unterricht­en eine Gymnasiall­ehrerin und eine Kollegin, die sich zur Mittelschu­llehrerin umschulen lässt. „Grundverso­rgung und einige Differenzi­erungsstun­den sind mit Lehrkräfte­n und externem Personal gesichert“, sagt Zobel. (ee)

Die Wettbewerb­sentwürfe werden im Alten Rathaus ausgestell­t. Das Stadtbauam­t Lindau lädt bis Freitag, 7. Oktober, alle Interessie­rten dazu ein, sich ein Bild von den räumlichen Überlegung­en zum Schulneuba­u zu machen. Die Ausstellun­g ist Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, Samstag von 9 bis 13 Uhr geöffnet.

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FOTO: DIK Wenn die Mittelschu­le auszieht, hätten die Reutiner Grundschül­er endlich mehr Platz. Dann könnten auch die Kinder aus Zech dort unterkomme­n, während ihre Schule umgebaut wird.
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FOTO: EE Marion Zobel ist seit August Rektorin der Mittelschu­le Lindau.
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FOTO: DPA Weiterhin muss in Bus und Bahn eine Maske getragen werden.

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