Walle, walle, manche Strecke, dass zum Zwecke Wasser fließe!
Goethes Zauberlehrling mal ganz anders!
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- Das Ensemble der Theaterklasse der 5. Jahrgangsstufe am Bodensee-Gymnasium hat sich einer Herausforderung gestellt. Kein Geringerer als unser Altmeister Goethe lieferte den 24 Jungen und Mädchen mit seiner Ballade „Der Zauberlehrling“eine Steilvorlage. Sie lehnten sich in vielem an die weltberühmte Ballade an, entfernten sich aber auch frisch und frei davon.
Zauberlehrling Primus, wunderbar dargestellt von Matteo Brandt und Malik Erol, trägt bewegend seinen größten Wunsch vor: Er will zaubern lernen. Doch der Meister, sehr überzeugend Nikita Pavlov und Adrian Strahberger, lacht ihn nur aus und enteilt dem Weltkongress der größten Magier. Natürlich nicht ohne einen Arbeitsauftrag erteilt zu haben: Bei seiner Rückkehr soll ein schönes Bad für ihn bereitet sein. Und nun kommen die quirligen Hexen und Gnome ins Spiel. Denn sie können den Zauberlehrling nicht besonders leiden und erhoffen für ihn die schlimmsten Qualen.
Die Wind- und Schlammhexen, die Eis- und Feuerhexen überbieten sich an Grausamkeiten. Und die Gnome Filou, Nickel, Grinsebacke, Zasel und die Zwillinge Lotz und Motz halten sich auch nicht in Sache Gemeinheiten zurück. Die Besen, die ihr trauriges Dasein in der stickigen Besenkammer fristen müssen, fungieren als Werkzeuge. Sie werden mit einem Bann versehen und müssen mal dem einen, dann dem anderen Herrn dienen. Denn der Zauberlehrling
nutzt die Abwesenheit seines Meisters, angestachelt von den Hexen und Gnomen, und lässt die Besen für ihn das Wasser für das Bad des Meisters holen. Der Zauberspruch „Walle, walle“wird nun immer und immer wieder wiederholt, bis ein völliges Chaos entsteht und die Wanne hoffnungslos überläuft. „Die Geister, die ich rief, die werd` ich nicht mehr los!“, muss der hilflose Lehrling erkennen. In letzter Sekunde kehrt der Meister heim und setzt dem Spuk ein Ende. Doch die Urheber sollen nicht ungeschoren davonkommen. Da der Meister einsieht, dass er seinen Lehrling nicht länger vor der Zauberkunst fernhalten darf, überlässt er ihm das Zauberbuch zum Üben. Und zur Strafe verzaubert dieser nun die Hexen und Gnome, die an seiner Stelle nun den Wasserschaden beheben müssen. Am Ende sind alle zufrieden und finden sich zum Schlussapplaus ein.
Was für eine schöne alte Geschichte, die den Darstellern sichtbar Freude gemacht hat und ihrem begeisterten Publikum nicht minder!