Deglobalisierung laut Studie für Deutschland fatal
(lby) - Ein Ende der Globalisierung und eine mögliche Aufteilung der Welt in chinesisch und amerikanisch dominierte Blöcke würde den Wohlstand in Deutschland nach einer Studie stark gefährden. Der deutschen Wirtschaft könnten damit beträchtliche Teile ihrer Exporte verloren gehen, warnt das Forschungs- und Beratungsinstitut Prognos in der am Montag veröffentlichten Untersuchung. Hintergrund sind Sorgen unter Ökonomen und Außenpolitikern, dass die Handelskonflikte zwischen den USA und China in eine dauerhafte Konfrontation der beiden Großmächte münden könnten. Auftraggeber der Studie war die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft.
„Eine Deglobalisierung wäre fatal für die hiesige Wirtschaft“, sagte Studienautor Michael Böhmer bei der Online-Veranstaltung. Die weltwirtschaftlichen Gewichte werden sich laut der Studie in den nächsten zwanzig Jahren ohnehin Richtung Ostasien verschieben. „Endet damit die ökonomische Dominanz des Westens? Ja, sie endet ein wenig“, sagte Böhmer.
Industrie-Präsident Siegfried Russwurm warnte vor einer dauerhaften Entfremdung zwischen den USA und Europa. Ein gleich großer Abstand zu den USA und China könne nicht das Ziel sein, sagte der frühere Siemens-Vorstand. Die Europäer seien den USA geschichtlich und kulturell sehr viel näher als China, sagte der BDI-Präsident.