Kritik an Ramelows Fauxpas im Netz
Linkspolitiker entschuldigt sich für Ausfälle gegen Bundeskanzlerin Merkel
(AFP) - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat mit seinen Äußerungen in einem sozialen Netzwerk unter anderem zu Handyspielen bei Konferenzen Kritik auf sich gezogen. Zugleich entschuldigte sich der Linkspolitiker (Foto: AFP) für seine Verspottung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als „Merkelchen“. „Den Namen der Bundeskanzlerin zu verniedlichen war ein Akt männlicher Ignoranz“, schrieb Ramelow am Sonntagabend auf Twitter. „Dafür meine ehrliche Bitte um Entschuldigung.“
Ramelow hatte die Kanzlerin so in der Audio-App Clubhouse bezeichnet, über die sich Teilnehmer wie in einer Telefonkonferenz mündlich austauschen können. Ramelow hatte Medienberichten zufolge in seinem Clubhouse-Chat auch zugegeben, während des jüngsten Corona-Gipfels
von Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder auf seinem Handy ein Spiel gespielt zu haben.
Bei seinem Koalitionspartner SPD stieß das auf Unverständnis. „Wenn sich bewahrheitet, dass Bodo Ramelow während der Ministerpräsidentenkonferenz Handyspiele spielt, dann sollte er sein Verhalten überprüfen“, sagte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD). „Dazu ist die Situation zu ernst.“Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, sagte in Berlin, Ramelows Verhalten stehe „für sich und bedarf keines weiteren Kommentars“.
Der Thüringer CDU-Fraktionschef Mario Voigt hielt Ramelow Desinteresse an den Problemen der Thüringer vor. „Während Thüringen bei den Infektionszahlen Spitzenreiter ist und bei den Impfzahlen nicht aus dem Tabellenkeller herauskommt, hat Bodo Ramelow Zeit, in sozialen Medien Witze über die Bundeskanzlerin zu machen und zehn Level Candy Crush zu spielen“, sagte Voigt im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). „Ich glaube, das irritiert viele Thüringer und ist respektos.“