Mit breiter Brust ins Derby
Weshalb die EV Lindau Islanders ohne Angst zum Tabellenzweiten Memmingen reisen
LINDAU - Dass es Franz Sturm nicht an Selbstbewusstsein fehlt, beweist der Trainer der EV Lindau Islanders, seit er das Amt Mitte Oktober übernommen hat. Obwohl die Mannschaft in der Oberliga Süd damals in einer tiefen Krise steckte, trat der 56jährige Österreicher von Beginn an sehr entschlossen und optimistisch auf – und hat mit seiner Art dieses Selbstbewusstsein auch an die Mannschaft weitergegeben. Diese ist unter seiner Regie zu sechs Siegen in neun Spielen geeilt.
Und auch beim Trainer ist die Brust nach zuletzt drei Siegen in Folge und dem ersten Sechs-PunkteWochenende noch etwas breiter geworden. „Das hat uns natürlich noch mal gestärkt“, sagt Sturm über die aktuelle Siegesserie. Da ist es ihm auch relativ egal, dass es am Freitag, 20 Uhr, beim Spiel der Islanders in Memmingen nicht nur um den prestigeträchtigen Derbyerfolg, sondern gegen den derzeit ebenfalls stark aufspielenden Tabellenzweiten geht. „Wir brauchen keine Angst zu haben“, betont Sturm.
Natürlich seien die Indians eine sehr starke Mannschaft, „aber der Druck liegt bei ihnen. Sie spielen zu Hause und müssen uns schlagen“, so der EVL-Trainer, der sich auf das Derby vor erwarteten 2000 Zuschauern freut. „Die Kulisse wird uns nicht hemmen, sondern eher beflügeln“, gibt er sich optimistisch – zumal er mit vielen Lindauer Fans rechnet, die den Weg über die Autobahn an den Hühnerberg auf sich nehmen werden. Auch in Rosenheim und Deggendorf hätten die Lindauer vor rund 2000 Zuschauern groß aufgespielt.
Doch auch die Memminger, die das erste Aufeinandertreffen in Lindau – damals noch mit Sturms Vorgänger Chris Stanley an der Bande – klar mit 5:1 gewonnen haben, gehen nach zuletzt sechs Heimsiegen in Folge mit viel Selbstvertrauen ins Derby. Nach einem beeindruckenden ersten Saisondrittel liegen die Allgäuer mit nur einem Punkt Rückstand auf Tabellenführer Deggendorf auf Rang zwei – und wollen diesen gegen den EVL zumindest verteidigen. ECDC-Trainer Sergej Waßmiller
kann sich dabei vor allem auf seine beiden Kontingentspieler Linus Svedlund und Brad Snetsinger, mit 25 Punkten Topscorer der Indians, verlassen.
Franz Sturm: „Ein großes Spiel für große Spieler“
Aber auch Franz Sturm kann mit voller Kaderstärke ins Allgäu reisen. Hohe Erwartungen hat er dabei vor allem an Neuzugang Ales Kranjc, der am vergangenen Wochenende die ersten beiden Spiele absolvierte und wesentlich zum Sechs-Punkte-Wochenende beigetragen hatte. Sturm: „In großen Spielen, braucht es große, erfahrene Spieler. Hier kann Ales dem Spiel für uns den Stempel aufdrücken.“
Doch auch im Heimspiel am Sonntag, 18 Uhr, gegen die Blue Devils Weiden wird der slowenische Defensivspieler gefordert sein. Denn die Gäste aus der Oberpfalz sind gut in die Saison gestartet und spielten lange Zeit etwas überraschend im oberen Tabellendrittel mit. Auch im Hinspiel in Weiden – dem ersten Auftritt der Lindauer nach der Entlassung Stanleys – ging die Mannschaft von Trainer Ken Latta als Sieger vom Eis – allerdings erst nach Penaltyschießen. Die Lindauer hatten sich auf beeindruckende Art und Weise nach einem 0:4-Rückstand zurückgekämpft und einen wichtigen Punkt ergattert. Auch am Sonntag erwartet Franz Sturm eine enge Partie: „Weiden ist spielerisch unsere Kragenweite.
Im Heimspiel sind wir aber Favorit und wollen gewinnen.“Am Selbstbewusstsein sollte das auf jeden Fall nicht scheitern.