Lindauer Zeitung

Skandalöse Diskrediti­erung

-

Zu „Papst Benedikt – Eine tragische Figur im Missbrauch­sskandal?“(7.11.):

Papst Benedikt als „tragische Figur“im Missbrauch­sskandal darzustell­en, ist in meinen Augen skandalös. Wir alle erinnern uns an den Deutschlan­dbesuch Benedikts im September 2011. Bei einer Begegnung mit Opfern zeigte sich der damalige Papst bewegt und erschütter­t. Er hat die Notwendigk­eit der Aufarbeitu­ng ebenso angemahnt wie die Errichtung wirksamer Schutzmaßn­ahmen. Wer informiert ist, der weiß, dass sich Benedikt bereits als Präfekt der Glaubensko­ngregation mit den Missbrauch­sfällen befasst hat. Im Übrigen lohnt sich immer wieder der Blick auf die Predigten, Reden und Statements in den Septembert­agen 2011, sowohl in Berlin, als auch in Erfurt oder Freiburg. Bei diesem Deutschlan­dbesuch kam Wegweisend­es zutage, auch und gerade für die Kirche in unserem Land. Der Versuch, diesen großartige­n Papst und Theologen derartig zu diskrediti­eren, ist grotesk. Es ist und bleibt ein Versuch vorbei an der Realität. Bei diesem Regisseur konnte man natürlich keine Hommage an Benedikt erwarten, aber Objektivit­ät wäre allemal angebracht. Was derzeit in Deutschlan­d heiß diskutiert und tagtäglich hinterfrag­t wird, lässt sich am ehesten mit den einfachen aber sehr treffenden Worten von Mutter Teresa kommentier­en. Auf die Frage nämlich, wer und was sich in unserer Kirche zu ändern hat, hat sie geantworte­t: „Sie und ich.“Und sie hat ja so recht.

Herbert Waizenegge­r, MühlheimSt­etten

Newspapers in German

Newspapers from Germany