Das Interesse an den MINT-Berufen wächst
Zahl der Studierenden und Auszubildenden auf einem Höchststand – Sehr gute Chancen am Arbeitsmarkt
eit Jahren beklagt die Wirtschaft einen bedrohlichen Mangel an MINTFachkräften mit akademischer, schulischer oder dualer Ausbildung. Das Kürzel MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Die Klagen und die Sorgen, die zu diesen führen, sind auch berechtigt. Ein rohstoffarmes Land wie Deutschland, das seinen Wohlstand nicht nur, aber ganz wesentlich den außergewöhnlichen naturwissenschaftlich-technischen Leistungen seiner berufstätigen Menschen verdankt, muss alles dafür tun, dass das hohe Know-how und die Fertigkeiten auf diesen Fachgebieten erhalten bleiben und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Aber es wird auch viel getan. eine zeitgemäße Veränderung des tradierten Rollenverständnisses, wonach Frauen eher für schöngeistige Fächer als für Technik und Naturwissenschaft prädestiniert seien, braucht offenbar noch Zeit.
Eine schulische Ausbildung in den MINT-Berufen vermitteln vor allem Berufsfachschulen sowie Schulen des Gesundheitswesens. Das Statistische Bundesamt erfasste für das Schuljahr 2017/18 rund 47 000 Schülerinnen und Schüler, die an solchen Bildungseinrichtungen einen MINT-Beruf erlernten. Besonders beliebt sind die schulischen Ausbildungsgänge zum Assistenten (zur Assistentin) für Informatik, Wirtschaftsinformatik oder Technische Informatik sowie zum Assistenten beziehungsweise zur Assistentin in den verschiedenen gesundheitstechnischen Berufen. Zahlenmäßig von weit größerer Bedeutung als die schulische Ausbildung in den MINT-Berufen ist jedoch die duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule. Zum Stichtag 31. Dezember 2018 zählte die Beschäftigungsstatistik rund 530 000 MINT-Azubis. Das entsprach einem Plus von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr und markierte den höchsten Stand seit 2013. Etwa 87 Prozent der MINT-Auszubildenden streben einen technischen Beruf an, rund neun Prozent absolvieren eine Informatik-Ausbildung und gut drei Prozent sind betriebliche Azubis in einem naturwissenschaftlichen Beruf wie Chemikant(in) oder Biologielaborant (in).