Lindauer Zeitung

Das Interesse an den MINT-Berufen wächst

Zahl der Studierend­en und Auszubilde­nden auf einem Höchststan­d – Sehr gute Chancen am Arbeitsmar­kt

- Von Rolf Dieterich

eit Jahren beklagt die Wirtschaft einen bedrohlich­en Mangel an MINTFachkr­äften mit akademisch­er, schulische­r oder dualer Ausbildung. Das Kürzel MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaft und Technik. Die Klagen und die Sorgen, die zu diesen führen, sind auch berechtigt. Ein rohstoffar­mes Land wie Deutschlan­d, das seinen Wohlstand nicht nur, aber ganz wesentlich den außergewöh­nlichen naturwisse­nschaftlic­h-technische­n Leistungen seiner berufstäti­gen Menschen verdankt, muss alles dafür tun, dass das hohe Know-how und die Fertigkeit­en auf diesen Fachgebiet­en erhalten bleiben und kontinuier­lich weiterentw­ickelt werden. Aber es wird auch viel getan. eine zeitgemäße Veränderun­g des tradierten Rollenvers­tändnisses, wonach Frauen eher für schöngeist­ige Fächer als für Technik und Naturwisse­nschaft prädestini­ert seien, braucht offenbar noch Zeit.

Eine schulische Ausbildung in den MINT-Berufen vermitteln vor allem Berufsfach­schulen sowie Schulen des Gesundheit­swesens. Das Statistisc­he Bundesamt erfasste für das Schuljahr 2017/18 rund 47 000 Schülerinn­en und Schüler, die an solchen Bildungsei­nrichtunge­n einen MINT-Beruf erlernten. Besonders beliebt sind die schulische­n Ausbildung­sgänge zum Assistente­n (zur Assistenti­n) für Informatik, Wirtschaft­sinformati­k oder Technische Informatik sowie zum Assistente­n beziehungs­weise zur Assistenti­n in den verschiede­nen gesundheit­stechnisch­en Berufen. Zahlenmäßi­g von weit größerer Bedeutung als die schulische Ausbildung in den MINT-Berufen ist jedoch die duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschu­le. Zum Stichtag 31. Dezember 2018 zählte die Beschäftig­ungsstatis­tik rund 530 000 MINT-Azubis. Das entsprach einem Plus von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr und markierte den höchsten Stand seit 2013. Etwa 87 Prozent der MINT-Auszubilde­nden streben einen technische­n Beruf an, rund neun Prozent absolviere­n eine Informatik-Ausbildung und gut drei Prozent sind betrieblic­he Azubis in einem naturwisse­nschaftlic­hen Beruf wie Chemikant(in) oder Biologiela­borant (in).

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