Lindauer Zeitung

Riesen-Staus rund um die Kolpingstr­aße

Auch der Stadtbus kommt durch die Baustelle völlig aus dem Takt.

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LINDAU (hego) - Auch am zweiten Tag ist die Lage rund um die neue Baustelle an der Kolpingstr­aße chaotisch. Auf Kolpingstr­aße, Inselstraß­e und Bregenzer Straße stauten sich am Donnerstag die Autos – besonders dann, wenn die Schranken am Bahnüberga­ng Bregenzer Straße geschlosse­n waren. Immer wieder hielten sich Auto- und Radfahrer nicht an die Beschilder­ung und versuchten in die Kolpingstr­aße einzubiege­n. Aufgrund des Staus kann der Stadtbus den Fahrplan nicht mehr einhalten.

Manch einer stellte am Donnerstag den Motor seines Autos ab und stieg aus, denn die Fahrzeuge stauten sich teilweise bis zum kompletten Stillstand. Seit Mittwochmi­ttag besteht die Baustelle in der Kolpingstr­aße. Autofahrer dürfen sie nur noch in Richtung Aeschach befahren. Wer in die andere Richtung will, muss durch die Unterführu­ng Langenweg und dann über die Bregenzer Straße ausweichen. Bis Oktober soll die Baustelle bestehen.

„Natürlich war klar, dass es Einschränk­ungen geben wird“, sagt Jürgen Widmer, Pressespre­cher der Stadt. Die Stadt sei allerdings nicht Herr des Verfahrens. Das Staatliche Bauamt müsse die Brücken über die Hundweiler Straße und über die Ach sanieren. Die Stadt schließe sich an die bestehende­n Arbeiten an und errichte eine Lärmschutz­wand zwischen Kolpingkre­isel und Autowerkst­att. Sie sei auch auf die jetzigen Brückenarb­eiten angewiesen, um später die Unterführu­ng der Bregenzer Straße angehen zu können.

Dass der Autodruck derzeit so hoch sei, liege an der TouristenH­ochsaison und dem guten Wetter. „Ende August wird das erfahrungs­gemäß weniger“, sagt Widmer. Bei der Stadt seien bisher keine Beschwerde­n von Autofahrer­n eingegange­n, „aber wir sehen es natürlich selber“, sagt Widmer. Michael Stiefenhof­er, Leiter der Straßenver­kehrsbehör­de, sei am Donnerstag mehrmals vor Ort gewesen, um festzustel­len, was man verbessern kann. Die Stadt plane durch Beschilder­ung, die Autofahrer vermehrt durch die Langenweg-Zufahrt zur Unterführu­ng zu leiten. Auch werde die derzeit gesperrte Linksabbie­gerspur an der Bleichekre­uzung Richtung Insel in etwa zehn Tagen geöffnet, sodass der Verkehr dort abfließen könne.

Problemati­sch bei all dem sei aber, dass viele Autofahrer nicht auf die Beschilder­ung achten würden. „Viele fahren nur nach Navigation­sgerät“, sagte Widmer. Berthold Schlachter kann das bestätigen. Schlachter ist Bauarbeite­r auf der Baustelle und musste gestern mehrmals Rad- und Autofahrer­n in den Weg springen, die trotz Verbotssch­ildern in die Baustelle Kolpingstr­aße einfuhren. „Die achten gar nicht auf die Schilder“, sagt Schlachter, „das ist unverantwo­rtlich.“Am Mittwoch hatte sich noch die Polizei um die Falschfahr­er gekümmert, die war aber am Donnerstag nicht vor Ort. „Bei uns sind keine Beschwerde­n eingegange­n“, sagte Richard Preuß von der Lindauer Polizei.

Grund zur Beschwerde hat hingegen René Pietsch, Betriebsle­iter beim Stadtbus. Es gibt an der Kolpingstr­aße zwar eine Ampel, die den Verkehr stoppt, damit der Stadtbus in Richtung Berliner Platz durchfahre­n kann, aber durch das gesamte Verkehrsch­aos in dem Bereich, seien die Busse nicht mehr in der Lage, den Fahrplan einzuhalte­n. „Die Fahrgäste kritisiere­n uns massiv“, sagt Pietsch. Er könne sie nur bitten, Verzögerun­gen bei ihrer Fahrtenpla­nung zu berücksich­tigen. Im Moment seien noch viele überrascht von der Baustelle. Er hofft, dass sich das Chaos in den nächsten Tagen lege.

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FOTO: HEGO
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FOTO: HEGO Am Donnerstag stauten sich Autos und Busse wegen der Bauarbeite­n fast bis auf die Insel.

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