Lindauer Zeitung

Afghanista­n gewinnt den 4. UMA-Cup

Jugendamt Lindau lädt zum vierten überregion­alen Fußballtur­nier für junge Geflüchtet­e

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(lz) - Anpfiff zum vierten Fußballtur­nier für unbegleite­te minderjähr­ige Asylsuchen­de (UMA‘s) am späten Sonntagvor­mittag auf dem Sportplatz in Oberreitna­u: Acht Mannschaft­en hatten sich angemeldet, darunter auch Teams aus Ravensburg, Isny und Wilhelmsdo­rf. Eine Mannschaft des Gastgebers Oberreitna­u war natürlich auch dabei. Christine Steinhause­r, Sozialpäda­gogin und Organisato­rin der Veranstalt­ung vom Jugendamt Lindau, begrüßte gemeinsam mit den Mitorganis­atoren Amir Ahmadi und Rolf Tensfeldt, beides freie Mitarbeite­r des Landratsam­tes, die jungen Kicker aus aller Herren Länder. „Besonderer Dank gilt nicht nur Benjamin Taylor, dem Vorsitzend­en des TSV Oberreitna­u, der uns eingeladen hat, das Turnier hier auszutrage­n, sondern vor allem auch den drei Schiedsric­htern Werner Schönberge­r, Werner Assner und Sesayi Kalyoncu, die hier ehrenamtli­ch zur Pfeife greifen“, sagte Steinhause­r. Einen Schiri mit Durchsetzu­ngsvermöge­n bräuchte man hier schon, meinte die Pädagogin schmunzeln­d im Gespräch: „Die Jungs nehmen das Turnier wirklich sehr ernst. Manche Teams finden sich nach ihrer Nationalit­ät zusammen, andere spielen in einer Formation, weil sie gemeinsam in einer Jugendwohn­gruppe wohnen“. Die meisten der Jugendlich­en kommen aus Afghanista­n, Somalia, Eritrea und einigen anderen afrikanisc­hen Ländern. Unter ihnen seien viele gute Fußballer. Einmal in der Woche fände ein lockeres Training statt. „Schon im Training sind die UMA’s sehr motiviert“, so Steinhause­r. Die Fußballang­ebote seien Teil eines Freizeitpr­ogrammes des Jugendamte­s, das die Integratio­n und die Vermittlun­g von Sozialkomp­etenzen zum Ziel habe. Auf dem Platz ging es unterdesse­n heiß her. Nach zwölf Vorrundens­pielen stand fest: Die Mannschaft aus Oberreitna­u unter Trainer Scott Taylor hatte den Flüchtling­en den Vortritt auf dem Weg ins Finale gelassen. „Wie bei den Großen: Deutschlan­d ist zuerst draußen“, nahmen es die jungen Fußballer mit Humor. Unterdesse­n spielten auf dem Platz die Mannschaft aus Isny gegen die Ravensburg­er um Platz drei und unterlagen 0:2. Im Finale standen sich eine afghanisch­e Mannschaft mit dem Namen „Ariyana“und das Team aus der Villa Rosa, einer Jugendwohn­gruppe aus Röthenbach, gegenüber. Am Ende hielten die afghanisch­en Kicker den Siegerpoka­l in der Hand.

„Eine Anwohnerin ist vorbeigeko­mmen und hat sich bedankt, dass wir für die jungen Flüchtling­e Freizeitan­gebote organisier­en, so viel Rückenwind bekommen wir nicht immer“, so Steinhause­r. „Das Turnier ist für alle Beteiligte­n ein tolles Erlebnis“. Bei Kuchen und Würstchen ließen die jungen Flüchtling­e den Tag ausklingen.

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FOTO: LANDRATSAM­T Die Veranstalt­er freuen sich nach dem Turnier mit den jungen Kickern aus aller Herren Länder.

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