McDonald’s plant Pommes-Fassade
Gestaltungsbeirat findet die Pläne für das Grundstück nur zum Teil gut.
LINDAU - Dass McDonald’s in Lindau an der Autobahnauffahrt neu bauen will, trifft bei der Stadtplanung auf Zustimmung. Wie der Neubau aussehen soll, gefällt dem Gestaltungsbeirat aber nicht. Da sollen die Architekten noch wesentliche Details neu planen. Das betrifft vor allem die Fassade.
McDonald’s in Lindau ist zu klein, zudem ist das Gebäude in die Jahre gekommen. Architekt Stefan Miller vom Büro PWS-Architekten aus München berichtete, dass die Geschäftsführung sich gegen eine Erweiterung, sondern für einen Neubau auf dem gleichen Grundstück entschieden habe. Darüber freuen sich die Verantwortlichen der Stadtplanung in Lindau, denn das gibt die Möglichkeit, den Eingang nach Lindau von der Autobahn aus besser zu gestalten. Miller sprach davon, der Neubau solle eine Art „Tor zur Stadt“werden.
Das Ziel erreiche der vorliegende Entwurf aber noch nicht, erwiderte Architektin Lydia Haack vom Gestaltungsbeirat. Denn eigentlich würde sie sich das Gebäude größer wünschen. Geplant ist ein zweistöckiger Bau, der etwa zehn Meter hoch sein wird. Haack hätte nichts dagegen, wenn noch ein oder zwei Stockwerke oben drauf wären. Die braucht McDonald’s nicht, angesichts knapper Grundstücke würden andernorts auf solchen Gebäuden aber Wohnungen oder Büros gebaut, gab Haack zu bedenken.
Weil der Gestaltungsbeirat nur anregen kann und seine Meinung keine Rechtskraft hat, liegt die Entscheidung darüber aber letztlich beim Grundstückseigentümer. Mehr Gewicht hat die Meinung des Beirats, wenn es direkt um gestalterische Fragen geht, denn erfahrungsgemäß berücksichtigen Stadtbauamt und Bauausschuss bei der Genehmigung die fachlichen Anregungen der Gestaltungsbeiräte. Und die vorgelegte Fassadenplanung gefällt Haack überhaupt nicht, wie sie in der öffentlichen Beiratssitzung am Freitagnachmittag deutlich machte.
Die Lamellen an der Fassade sollen an die Pfahlbauten erinnern
Miller hatte zuvor erläutert, dass der Bau im Obergeschoss eine vorgelagerte Fassade bekommen soll. Während die senkrecht und schräg angebrachten Stäbe für einen unbefangenen Beobachter wie übergroße Pommes Frites wirken, verwies Miller auf die Pfahlbausiedlung in Uhldingen: Die Planer hätten sich von der Pfahlbaukonstruktion anregen lassen. „Die äußere Hülle darf kein Zitat sein“, entgegnete Haack, bei dieser Lage brauche das Gebäude eine gute Wirkung aus sich selbst und damit eine richtige Fassade. „Das muss filigraner werden“, gab sie den Architekten für die weitere Planung auf den Weg.
Für viel zu groß hält der Beirat zudem den geplanten Parkplatz. Dort könne eine Reihe Stellplätze entfallen, um dafür den Bereich der Terrasse zu vergrößern. Lob gab es für die Grüngestaltung direkt zum Kreisverkehr hin. Auch dass dort Ladesäulen für Elektroautos und E-Bikes geplant sind und dass der Parkplatz in diesem Bereich mit Rasenpflastersteinen errichtet werden soll. Das sollte auf dem ganzen Parkplatz passieren, um die Versiegelung möglichst klein zu halten, regte Haack an. Außerdem muss sich McDonald’s an die städtische Satzung halten, die dort für je fünf Stellplätze einen gepflanzten Baum verlangt. Noch besser wäre es allerdings, die Autos platzsparend in einer Tiefgarage oder einem Parkhaus unterzubringen, ergänzte Haack, doch das ist dem Bauherrn wohl zu teuer.