Zweiter Fall für Makatsch
Tatort: Zeit der Frösche (Mo., ARD, 20.15 Uhr) -
Wieder eine sozial wenig kompatible Kommissarin im „Tatort“-Universum: Ellen Berlinger, gespielt von Heike Makatsch, sieht das selbst ein. Einen potenziellen Liebhaber schmettert sie ab mit dem Satz „Ich mag dich, aber ich bin zu verkorkst für dich“. Tatsächlich fröstelt einen, wenn Frau Hauptkommissarin ihre Tochter wie immer zu spät von der Kita abholt und die Kleine dabei kaum eines Blickes würdigt. Scheint also eigentlich die richtige Frau zu sein für den Job. Im bislang zweiten Fall ermittelt sie in einer Mordserie an Teenagern. Die 16-jährige Marie wird vermisst, an einem blutigen Kapuzenpulli finden sich Spuren ihrer DNA. Es ist ein düsterer Fall, den Markus Imboden für den SWR gedreht hat. Er könnte genauso gut in Schweden angesiedelt sein, so trist ist die Atmosphäre. Die Stadt Mainz spielt keine Rolle, immerhin ist die Ermittlerin Ellen Berlinger bislang noch an keinen Ermittlungsort gebunden. Spannend wird es, als die Kommissarin irgendwann doch noch Gefühle zeigen darf. Immerhin scheint ihr 13-jähriger Neffe, der hochbegabte Jonas (Luis August Kurecki), auch in den Fall verwickelt zu sein.
Es ist kein schlechter Krimi, was bei einem Erfolgsregisseur wie Imboden nicht verwundert. Nur: Warum gönnt man der „Tatort“-Gemeinde nicht auch mal etwas weniger persönliche Korkserei im Leben der Kommissare? Wenigstens zu Ostern.