Olympianotizen
Ihle verpasst Chance: Nico Ihle horchte in seinen Körper und suchte vergeblich nach dem Schmerz. „Ich erwarte, dass die Beine tot sind, richtig brennen und ich kaum noch atmen kann“, sagte der beste deutsche Eissprinter nach dem erneuten Fehlschlag in Pyeongchang: „Das war hier nicht so.“Stattdessen spürte Ihle Frust über die verpasste letzte Medaillenchance. Er hatte das Rennen des Lebens laufen wollen. „Das war es irgendwie nicht“, sagte Ihle. Achter über 1000 m – wie über 500 m rief er sein Potenzial nicht ab. „Für den achten Platz kann ich mir gar nichts kaufen. Das Ziel war ein Top-3-Ergebnis, das gebe ich ganz ehrlich zu“, sagte Ihle. In 1:08,93 Minuten trennte den Chemnitzer fast eine Sekunde von Kjeld Nuis (1:07,95), der den Niederlanden das siebte Eisschnelllauf-Gold bescherte. Im Sprintbereich sind das Welten. Die deutschen Eisschnelllauf-Männer warten seit 2002 auf eine Olympiamedaille.
Pechstein noch im Massenstart: Claudia Pechstein, die fünfmalige EisschnelllaufOlympiasiegerin, fiebert der Rückreise ins heimische Berlin-Köpenick entgegen. Schon am Sonntag besteigt sie in Seoul den Flieger. Die Teilnahme an der Schlussfeier schenkt sie sich. Ihre bislang enttäuschenden siebten Winterspiele lässt sie auf dem Eis ausklingen. Im Massenstart (12 Uhr MEZ) will sie ins Finale vorstoßen – mindestens. „Die jungen Küken sind etwas forscher, was die Taktik angeht. Ich habe mir vorgenommen, das Gleiche zu tun“, sagte Pechstein über das „LotterieRennen“. Der Massenstart steht erstmals im Olympiaprogramm. Die Rennen sind dynamischer und müssen taktischer gelaufen werden als Einzelstrecken. Bei Weltmeisterschaften und im Weltcup hat sich das Format bewährt. Auch Pechstein hat gute Erfahrungen gesammelt, Anfang Dezember gewann sie in Calgary ein Weltcup-Rennen. Wie damals muss sie versuchen, sich früh abzusetzen und den Vorsprung ins Ziel zu retten. Kommt es zum Massensprint, wird Pechstein gegen die junge Konkurrenz das Nachsehen haben.
Ehre für Paralympicsteam: Die Mannschaft des Deutschen Behindertensportverbands wird am 4. März auf ihrem Weg zu den Paralympics von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verabschiedet. Steinmeier wird den 20 Athleten und vier Begleitläufern in Frankfurt die besten Wünsche für die Spiele in Pyeongchang vom 9. bis 18. März mitgeben. Dort finden 80 Wettbewerbe in sechs Sportarten statt: Para-Eishockey, Rollstuhl-Curling, Ski alpin, Snowboard, Biathlon und Langlauf.