Islanders holen zweiten Auswärtssieg
Lindauer Eishockey-Oberligist siegt beim EHC Walkraiburg mit 5:3
LINDAU (ec) - Endlich hat es für die EV Lindau Islanders auch auswärts wieder geklappt. Mit 5:3 (2:0, 2:0, 1:3) beim EHC Waldkraiburg holten die Islanders drei wichtige Punkte bei einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Zwei Drittel lang spielten die Lindauer dabei souverän auf – um im Schlussabschnitt wie so oft schon in dieser Saison noch in Bedrängnis zu geraten, diesmal aber den Kopf zu behalten und die Führung zu verteidigen.
„Waldkraiburg startet mit hohem Tempo in die Spiele, die waren bisher am Anfang immer stark“, hatte EVLTrainer Dustin Whitecotton vor der Partie gewarnt. Dementsprechend konzentriert gingen die Islanders die Partie vor 712 Zuschauern an. Der Lindauer Trainer musste auf die verletzten Zdenek Cech, Kai Laux und Miroslav Jenka verzichten. Dafür standen wie angekündigt drei Youngster aus dem DNL2-Team im Kader der Islanders. Michael Wirz, Matteo Miller und Marvin Wucher durften erstmals Oberligaluft schnuppern. Es war das übrigens das erste Mal seit dem 16. Februar 2003, dass wieder ein Wucher auf dem Spielbericht der ersten Mannschaft des EVL vertreten war.
Die Schlagzeilen des Spiels lieferten aber andere. EVL-Goalie David Zabolotny zum Beispiel, der in der angesprochenen starken Anfangsphase der Löwen zweimal gegen Thomas Vrba und Christof Hradek hielt. Perfekt lief dann das erste Überzahl der Gäste vom See, bei dem Tim Brunnhuber schon in der fünften Minute die Führung für die Gäste erzielen konnte. Im gleichen Maße, wie dieser Treffer den Lindauern Sicherheit gab, sorgte er beim EHC für Unruhe. Das nutzte Marco Miller schon eine Minute später aus und erhöhte auf 2:0.
Das zeigte weitere Wirkung und gab den diszipliniert agierenden Lindauern zunächst die Kontrolle über das weitere Geschehen. Waldkraiburg entfaltete kaum Wirkung, die Islanders wirkten stets hochkonzentriert. Auch als sie zu Beginn des zweiten Abschnitt ein Powerplay ohne Erfolg bestritten hatten, blieben sie dran und sorgten durch eine starke Einzelleistung von Andrea Farny nur Sekunden nach Ablauf der Strafzeit für das 3:0 (23.). Es lief sogar noch besser für die Gäste: In Unterzahl legte Sascha Paul zwei Minuten später mit dem 4:0 nach.
Dass auch eine hohe Führung in dieser Saison kein sanftes Ruhekissen für die Islanders ist, zeigte sich im Schlussabschnitt. Die Löwen riskierten noch einmal alles, während die Gäste zunehmend ihre Ordnung verloren. Ein Powerplay wegen eines Lindauer Wechselfehlers brachte den EHC dann zum ersten Tor durch Fabian Kanzelsberger (47.). Dem folgte zwei Minuten später gleich der nächste Nackenschlag, als Florian Lüsch nach einem Bully in einen Zweikampf mit Christian Ettwein ging, der sich dabei verletzte, was eine SpieldauerDisziplinarstrafe für den Lindauer Stürmer nach sich zog. Zwar gelang es den Islanders, diese fünf Minuten Unterzahl ohne Gegentreffer zu überstehen, doch der Waldkraiburger Druck wurde immer größer. Zumal die Lindauer gleich noch einmal in Unterzahl gerieten, was Maxim Guft Sokolov zum zweiten Tor der Gastgeber nutzte (54.).
Partie wird nochmals spannend
So wurde die Partie noch einmal unnötig spannend und dramatisch. Auch die Islanders durften noch einmal in Überzahl ran, schafften es aber nicht, das Spiel zu entscheiden. Das hatte Folgen. 45 Sekunden vor dem Ende war Waldkraiburg wieder ein Mann mehr, holte noch Torhüter Korbinian Sertl vom Eis und schaffte tatsächlich mit sechs gegen vier sogar noch das 3:4 durch Brent Norris. 35 Sekunden vor dem Ende mussten die Lindauer also noch einmal zittern, aber sie schafften es nicht nur, den Vorsprung über die Zeit zu bekommen. Marco Millers Schuss ins leere Tor besiegelte zwei Sekunden vor Schluss den wichtigen und letztlich verdienten Lindauer Auswärtssieg.
Damit konnten die Islanders ohne Druck in das Spiel gegen Tabellenführer Rosenheim gehen, in dem Florian Lüsch jedoch gesperrt fehlen wird.