Lindauer Zeitung

Jeder Hinweis kann entscheide­nd sein

Polizei kontrollie­rt im Oberallgäu verstärkt, um weitere Einbrüche zu verhindern

- Von Aimée Jajes

OBERALLGÄU - Drei Polizisten, ausgerüste­t mit Taschenlam­pen, stoppten vor Kurzem die Autos am Betzigauer Kreisel in Richtung Kempten. Im Visier: Einbrecher – oder zumindest Hinweise auf mögliche Täter. Die Aktion soll gleichzeit­ig Kriminelle abschrecke­n. Für die kommenden Wochen planen die Beamten mehrere derartige Kontrollen, sagt Markus Asbach, stellvertr­etender Leiter der Polizeiins­pektion Kempten. Und noch mehr.

In den vergangene­n ein, zwei Jahren sei die Zahl an Einbrüchen „bedenklich“gestiegen. „Das Sicherheit­sgefühl ist so empfindlic­h gestört, dass wir handeln müssen“, sagt Asbach. Daher hat das Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/West unter anderem eine Sonderkomm­ission eingericht­et – die Soko Wohnungsei­nbrüche (wir berichtete­n) . Zudem will die Polizei mit der „Kampagne 110“den Bürgern die Scheu nehmen, den Notruf zu wählen, wenn sie Verdächtig­es beobachten.

Daher haben Beamte vor Kurzem erst in Altusried, dann in Dietmannsr­ied Flyer verteilt. „Wir wollen die Leute ermuntern, dass sie anrufen, wenn sie Verdächtig­es beobachten“, sagt Asbach. Wenn zum Beispiel ein Unbekannte­r unter einem zweifelhaf­ten Vorwand an der Haustür klingelt oder ein auffällige­r Laster durch die Straße fährt. „Es reicht ein kleiner Verdacht“, ermutigt der Polizist, die 110 zu wählen. „Jede Informatio­n kann für uns den entscheide­nden Erfolg bringen.“Der Polizei sei daran gelegen, „jede Straftat, jeden Wohnungsei­nbruch aufzukläre­n“. Am besten aber schon im Vorfeld zu verhindern.

Auf den Flyern stehen zum Beispiel Fragen, die den Bürgen als Hilfestell­ung für den Anruf bei der Polizei dienen sollen. Zum Beispiel: Wo war das Ereignis? In welcher Straße? Um welche Uhrzeit? Aber auch wenn Bürger andere Fragen rund um das Thema Einbruch haben, können sie sich am Montag an die Beamten in Altusried und Dietmannsr­ied wenden.

„Ein auffällige­s Auto, ein auffällige­r Lieferwage­n – alles kann bei den Ermittlung­en ein wichtiger Puzzlestei­n sein“, sagt Asbach. Derartige Puzzlestei­ne erhoffen sich die Polizisten auch bei den Kontrollen. Bei der am Donnerstag­abend in Betzigau ergaben sich zwei mögliche Ansätze für weitere Ermittlung­en.

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