Lindauer Zeitung

„Viel Holz auf dem Markt“

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LINDAU - Offenbar machen nicht nur Borkenkäfe­r oder schlechte Zinssätze den Bayerische­n Staatsfors­ten zu schaffen. Wie der Landtagsab­geordnete Leopold Herz (Freie Wähler/Foto: Kapitz) erklärt, spielen auch ein langfristi­ger Vertrag sowie Pensionsrü­ckstellung­en eine Rolle. Der Allgäuer ist forstpolit­ischer Sprecher seiner Fraktion. Die Fragen stellte Uwe Jauß.

Wie schätzen Sie die Gewinnentw­icklung beim Staatsfors­t ein?

Allgemein gesehen haben die Holzpreise zuletzt nachgelass­en. Wegen den Sturmschäd­en in jüngster Vergangenh­eit war auch viel Holz auf dem Markt. Weil ein weiterer Preisverfa­ll droht, hat der Staatsfors­t gegenwärti­g auch einen Einschlags­topp bis zum Jahresende.

Welche Rolle spielt der langfristi­ge Vertrag mit einem russischen Investor?

Dieser Vertrag war früher als Klausner-Vertrag bekannt. Er wurde 2002 geschlosse­n. Vor fünf Jahren stieg der russische Investor Ilim Timber ein. Es geht dabei um den Verkauf von einer Million Festmetern Holz. Weil die Marktpreis­e längst über jene im Vertrag festgeschr­iebenen Einkaufspr­eise gestiegen sind, hat Ilim Timber günstig Holz bekommen. Im Sommer schloss der Staatsfors­t nun einen neuen Vertrag. Einzelheit­en wurden aber noch nicht mitgeteilt.

Gab es im Staatsfors­t weitere Belastunge­n im abgelaufen­en Jahr?

Ja, er musste 21 Millionen Euro für Pensionsrü­ckstellung­en auf die Seite legen.

Ist im Allgäu eine spezifisch­e forstliche Entwicklun­g zu verzeichne­n?

Dies kann man nicht sagen. Das Allgäu teilt die Entwicklun­g im übrigen Bayern. So hat es beispielsw­eise auch hier Probleme mit Käferholz gegeben.

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