Die Kanzlerin bei Super Mario und Co.
Angela Merkel eröffnet Messe Gamescom – Computerspielfirmen als Innovationstreiber für andere Branchen
KÖLN (dpa) - Mehr Aussteller, mehr Fläche und immer internationaler: Die Gamescom, die erstmals von Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet wird, startet mit besten Vorzeichen in ihre nächste Ausgabe. Von heute an verwandelt sich Köln wieder in eine große Spielwiese. Mit einem umfangreichen Rahmenprogramm und über die Stadt verstreuten Events dreht sich unter dem Motto „Einfach zusammen spielen“dann bis zum Samstag alles rund um das Spielen an der Konsole, dem PC oder mit dem Smartphone.
Rund 900 Aussteller aus mehr als 50 Ländern werden in Köln ihre Produkte präsentieren – darunter viele Spieletitel, die Gamer aus Deutschland zum ersten Mal anspielen können. Als wichtige Trends stellen die Veranstalter – der Branchenverband BIU und die Koelnmesse – in diesem Jahr technische Innovationen wie etwa Virtual Reality und den E-Sport ins Rampenlicht. Kein anderer Sport habe sich in so kurzer Zeit aus der Nische zu einem Massenphänomen entwickelt, sagt Felix Falk, Geschäftsführer des BIU.
Spannend könnte es werden, was in Köln in Sachen Virtual Reality zu sehen sein wird. Die Games-Branche gilt dabei als Innovationstreiber. Sie dient anderen Branchen als Gratmesser dafür, wie sich die Technologie in Zukunft etablieren wird. Unter Gamern hatte bislang vor allem Sony die Nase vorn mit der Playstation VR, die Nutzer über Sonys Konsole in virtuelle Welten entführt. HTC dürfte in Köln ebenfalls Neuigkeiten mit im Gepäck haben. Die HTC Vive gehört zur Oberklasse der VirtualReality-Geräte.
Der Besuch der Kanzlerin unterstreicht vor allem die wachsende wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Branche, die inzwischen auch in der Politik wahrgenommen wird. Insgesamt 2,74 Milliarden Euro setzen die Unternehmen in Deutschland mit Computer- und Videospielen sowie der entsprechenden Hardware um. Laut einer aktuellen Studie der Hamburg Media School ist die Branche stark mittelständisch geprägt. Demnach erwirtschaften 89 Prozent der Unternehmen bis zu fünf Millionen Euro pro Jahr.