Wegen Bier ein Fass aufmachen
Gemeinderat fordert neue Abstimmung für Lieferanten
ACHBERG (tel) - Die Biergarnituren für die Achberghalle sorgten für Unstimmigkeiten im Gemeinderat. Achbergs Bürgermeister Johannes Aschauer hatte ein Angebot der Brauerei Farny vorgelegt über zwanzig Festzeltgarnituren inklusive Transportcontainer. Der Preis betrug knapp 3000 Euro, wobei die Gemeinde nur die Hälfte der Kosten bezahlen muss. Bei Gemeinderat Klaus Wirthwein stieß das Angebot auf Unmut. Wirthwein nannte die Zusammenarbeit mit Farny ein „leidiges Thema“. Die Festzeltgarnituren sollten seiner Meinung nach bei den Bierlieferungen inklusive sein. „Wir sollen bei Farny Garnituren kaufen, die wir dann auch verwalten müssen“, sagte er auf der jüngsten Gemeinderatssitzung. „Damit die, wenn sie Bier liefern nix mehr mitbringen müssen.“Zusätzlich hatte Wirthwein im Vorfeld recherchiert und legte ein Angebot eines anderen Festzeltausrüsters vor. Dieser verkauft, laut Wirthwein, der Gemeinde zum gleichen Preis eine Garnitur, wie Farny, wenn die Hälfte der Kosten schon weg gerechnet ist. Lediglich der Transportcontainer müsse noch extra bezahlt werden. Überhaupt schaffe sich die Gemeinde mit der Brauereibindung nur Probleme, sagte Wirthwein. Die Veranstalter in der Achberghalle sollten selbst entscheiden, welches Bier sie anbieten. Deshalb forderte er, die Entscheidung, das Angebot von Farny anzunehmen, noch einmal zurückzustellen. Er wolle versuchen bis zur Sitzung im Juli eine Mehrheit im Gemeinderat zu erreichen, damit das Thema Farny noch einmal diskutiert werde. „Bei der Abstimmung sind wir damals von falschen Voraussetzungen ausgegangen“, sagte Wirthwein. Die Konzession mit Farny sei ein Widerspruch. „Die zerpflückt ein Jurastudent im ersten Semester“, sagte er. Aschauer stellte die Entscheidung zurück und gab Wirthwein die Chance, bis zur Juli-Sitzung eine Mehrheit im Gemeinderat zu bekommen, damit das Thema neu aufgerollt wird. Trotzdem äußerte er Bedenken, Farny noch einmal medienwirksam zu diskutieren. „Wir kennen die Vereine in der Umgebung“, sagte er. „Die werden uns mal wieder ins Lächerliche ziehen.“Gemeinderat Manfred Vogler war der Meinung, dass der Gemeinderat nicht einfach eine Entscheidung wieder kippen kann. „Wo führt dass hin, wenn wir alle Entscheidungen nach sechs Monaten noch einmal überdenken“, sagte er. Brigitte Hartmann schloss die Diskussion: „Das man mit Bier so ein Fass aufmachen kann.“