„RRPS 2018“trägt erste Früchte
Rolls-Royce Power Systems stellt Geschäftsjahr 2016 vor – Konzernumbau kommt voran
FRIEDRICHSHAFEN - Premiere für Andreas Schell: Zum ersten Mal hat der neue Vorstandsvorsitzende die Öffentlichkeit über die Jahreszahlen der Rolls-Royce Power Systems AG informiert. Gleichzeitig kündigte er an, dass der Umbau des Konzerns in diesem Jahr konsequent vorangetrieben werden soll.
Internationaler, digitaler, agiler: In diese Richtung möchten Andreas Schell und sein Stellvertreter Marcus A. Wassenberg die Rolls Royce Power Systems AG bewegen. Beide sind der Meinung, dass der 107 Jahre alte Motorenbauer etwas behäbig unterwegs ist, „Strukturen überdimensioniert“seien und deshalb „an allen Fronten Komplexität abgebaut“werden müsse. Den Weg in die Zukunft weist das Programm „RRPS 2018“, das jetzt noch um den Zusatztitel „Shaping our Future“(„Unsere Zukunft formen“) ergänzt wurde. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, in welchen Märkten, mit welchen Produkten und mit welcher Aufstellung RRPS künftig im Kampf um die Kundschaft punkten möchte.
Höhere Effizienz
„Das Zukunftsprogramm RRPS 2018 hat bereits im Jahr 2016 erste Früchte getragen und sowohl durch Umsatzeffekte als auch durch signifikante Effizienzsteigerungen einen positiven Einfluss auf unser Ergebnis gehabt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Andreas Schell bei der BilanzPressekonferenz. Konsequent vorantreiben will er neben der Digitalisierung des Unternehmens auch die Entwicklung von Gasmotoren und elektrifizierten Antrieben. „Da werden wir ganz vorne mit dabei sein und Akzente setzen“, kündigt Schell an.
Beitragen zur Wettbewerbsfähigkeit soll auch eine Reduzierung der Belegschaft. 217 Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr das Unternehmen verlassen. Rund 100 von ihnen seien am Standort Friedrichshafen ausgeschieden – auf freiwilliger Basis, wie Marcus A. Wassenberg betonte. Ein weiterer Personalabbau außerhalb des Programms „RRPS 2018“steht übrigens nicht zur Debatte, erklärte der Arbeitsdirektor und verwies auf die bis 31. März 2020 vereinbarte Standort- und Beschäftigungssicherung. „Es wird keine neuen Hiobsbotschaften geben.“Wassenberg stellte klar, dass man an einer weiteren Flexibilisierung von Strukturen und Prozessen arbeite, „die wir im engen Dialog mit den Arbeitnehmervertretern realisieren werden“. Moderne Personalinstrumente sollen dazu beitragen, die Attraktivität von Rolls-Royce als Arbeitgeber auszubauen.
Zumindest zwei Mitarbeiter sind im vergangenen Jahr nicht freiwillig ausgeschieden: der Vertriebschef und der Personalleiter. Beide mussten gehen, weil ihnen Verstöße gegen Compliance-Richtlinien vorgeworfen wurden. „In einem Fall gab es eine außerordentliche Kündigung, im anderen Fall eine außergerichtliche Einigung“, verriet Vorstandschef Andreas Schell. Beide Stellen sollen baldmöglichst neu besetzt werden.