Tödlicher Streit in Bregenz: Drogen als Motiv
Feuerwehr entdeckt bei Brand in Wohnhaus eine Frau mit Stichverletzungen – Die 65-Jährige starb noch vor Ort
BREGENZ (dpa/lby/orf) - Bei Löscharbeiten in Bregenz hat die Feuerwehr am Montagabend eine schwer verletzte 65 Jahre alte Frau entdeckt. Wie die Polizei berichtet, habe sie zahlreiche Stichverletzungen aufgewiesen und verstarb noch an Ort und Stelle. Wenig später sei ein verdächtiger 34-Jähriger festgenommen worden. Laut den Ermittlern wollte er bei dem Opfer Drogen kaufen, dabei kam es zu dem tödlichen Streit.
Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte waren am Montag zu einem Brand in einem Wohnhaus gerufen worden. Zeitgleich ging ein Notruf in der Landesleitzentrale der Polizei ein, in dem mitgeteilt wurde, dass sich in dem Haus eine verletzte Frau befinde. Der Notarzt versuchte noch vor Ort, die Frau zu reanimieren, jedoch ohne Erfolg. Die 65-Jährige starb.
Die Ermittler haben den Tatverdächtigen gestern Vormittag verhört. Zudem waren sie am Tatort mit der Spurensuche beschäftigt. Der 34-Jährige ist laut Norbert Schwendinger vom Landeskriminalamt geständig. Als Motiv gab er Unstimmigkeiten im Rahmen des Suchtmittelerwerbs an. Beide Personen, sowohl der mutmaßliche Täter als auch das Opfer, kommen aus dem Suchtgiftmilieu und seien polizeilich bekannt.
Der 34-Jährige war laut Polizei bereits am Montagmorgen bei der 65-jährigen Dealerin zu Hause, um Drogen zu kaufen. Nachdem er diese tagsüber konsumiert hatte, wollte er am späten Nachmittag Nachschub. Dabei kam es zu einem handgreiflichen Streit zwischen den beiden, so der Tatverdächtige. Sonst war laut Schwendinger niemand in der Wohnung. Während des Streits zückte der mutmaßliche Täter ein Klappmesser und stach mehrfach auf die 65-Jährige ein. Laut dem Tatverdächtigen habe er sich jedoch nur gewehrt.
Warum es in der Wohnung zu einem Brand gekommen ist, ist derzeit noch unklar. Der mutmaßliche Täter könne sich das Feuer selbst nicht erklären. Laut Schwendinger wird der Tatverdächtige wegen Mordes angezeigt.