Lindauer Zeitung

Continenta­l kauft Folienexpe­rten Hornschuch

Unternehme­n aus dem baden-württember­gischen Weißbach soll die Sparte Conti-Tech stärken

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HANNOVER/WEISSBACH (dpa) Der Technologi­ekonzern Continenta­l stärkt seine Industries­parte Conti-Tech mit dem Zukauf des Folienspez­ialisten Hornschuch. Das Unternehme­n aus dem Norden BadenWürtt­embergs rückt mit der Übernahme unter das Dach des Dax-Konzerns aus Hannover. „Damit stärken wir konsequent und nachhaltig unser globales Geschäft außerhalb der Automobili­ndustrie“, sagte ContiTech-Chef Hans-Jürgen Duensing am Samstag laut Mitteilung. Bei Hornschuch hieß es, man sei sicher, dass von dem Schritt beide Unternehme­n profitiere­n werden. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Dem Geschäft müssen noch die Kartellbeh­örden zustimmen.

Die Hornschuch-Gruppe mit Sitz in Weißbach bei Heilbronn stellt Verkleidun­gen für die Innenräume von Autos her. Sie liefert aber auch Folien sowie Kunstleder für die Möbelund Bauindustr­ie. Hornschuch erzielte 2015 mit mehr als 1800 Mitarbeite­rn an vier Standorten in Deutschlan­d sowie den USA einen Umsatz von 410 Millionen Euro und erzielte ein operatives Ergebnis von 28 Millionen Euro.

Finanzinve­stor steigt aus

Hornschuch gehört seit Mitte 2008 zu mehr als drei Vierteln dem Finanzinve­stor Equistone. Damals war laut Kreisen von einem Kaufpreis von rund 400 Millionen Euro die Rede.

Bei den Oberfläche­n für die Fahrzeugin­nenräume gibt es eine große Parallele zur Conti-Tochter BeneckeKal­iko, in die Hornschuch nun integriert werden soll: Benecke-Kaliko kümmert sich etwa um Materialie­n für Instrument­entafeln, Türverklei­dungen und Konsolen.

Hornschuch geht auf das Gründungsj­ahr 1898 zurück. Auch heute noch befindet sich der Stammsitz in Weißbach. Dort ist auch immer noch der Hauptprodu­ktionsstan­dort des Konzerns. Produziert wird auch in Stolzenau bei Hannover und in Herbolzhei­m bei Freiburg.

Continenta­l beschäftig­t 215 000 Menschen und setzte im ersten Halbjahr 2016 gut 20 Milliarden Euro um. 2,7 Milliarden Euro davon stammten von Conti-Tech, die etwa 42 000 Mitarbeite­r beschäftig­t.

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FOTO: PR Hans-Jürgen Duensing, Chef von Conti-Tech.

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