Pokal-Gegner Werder schöpft neue Hoffnung
Viktor Skripnik klatschte dreimal in die Hände, umarmte kurz jeden seiner Spieler und marschierte in die Kabine. Von übermäßiger Freude oder gar Euphorie fehlte beim Trainer von Werder Bremen nach dem wichtigen 3:2 (1:1) gegen den VfL Wolfsburg jede Spur. „Dieser Sieg war enorm wichtig für unsere Tabellensituation und für die Mentalität“, sagte Skripnik und sah dabei so gar nicht wie ein Trainer aus, der gerade seinen Job gerettet hatte. Gestik und Mimik ließen tief blicken: Die turbulente Woche mit Diskussionen um seine Person war nicht spurlos am Ukrainer vorübergegangen. Sportchef Thomas Eichin, der den Coach in der Vorwoche mächtig angezählt hatte, atmete nach dem ersten Bremer Bundesliga-Dreier seit dem 5. März, dem 4:1 gegen Hannover, erstmal kräftig durch. „Wir werden jetzt nicht ausflippen, aber wir sind froh, dass wir diese schwierige Woche so gut überstanden haben“, sagte er. Die nun folgende Woche hält neben dem Abstiegskampf auch das Bonus-Spiel am Dienstagabend (20.30 Uhr/ARD und Sky) bereit: das Pokal-Halbfinale beim FC Bayern. Mit von der Partie ist dort dann auch wieder der Ex-Münchner Claudio Pizarro, der seit Samstag Werders alleiniger Rekordtorschütze ist. Mit dem 1:0 per Foulelfmeter, seinem 102. Ligatreffer, überflügelte der 37-Jährige den heutigen Aufsichtsratschef Marco Bode. Und auch bei den Bayern rechnen sich die GrünWeißen nun wieder Chancen aus. „Wohl keiner würde auch nur einen Euro auf uns setzen“, sagte Kapitän Clemens Fritz und frohlockte mit breitem Grinsen: „Genau das ist unsere Chance.“(SID)