Lindauer Zeitung

Lampen aus Holz, magische Pastelle und Frauen im Alltag

Künstlergr­uppe Panta Rhei präsentier­t im Wasserbuge­r Kuba die bunte Vielfalt ihres künstleris­chen Schaffens

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WASSERBURG (jes) - Die Künstlergr­uppe Panta Rhei hat am Freitagabe­nd ihre 47. Ausstellun­g „Malerei – Grafik – Plastik – Fotografie“eröffnet. Erstmals sind die Werke der Künstler im Kunstbahnh­of Kuba in Wasserburg zu sehen. Vor einer zweijährig­en Pause fand die jährliche Ausstellun­g in Tettnang statt.

Ohne Ausstellun­g in den vergangene­n zwei Jahren habe sich die Gruppe heimatlos gefühlt, sagt Künstlerin Lisa Kölbl-Thiele. Daher gehe es dieses Jahr um die Frage von Heimat. Die Kunstwerke zeigen Landschaft­en und Augenblick­e von St. Petersburg über den Irak bis zur Bodenseela­ndschaft. Wasserburg­s zweiter Bürgermeis­ter Alexander Fundele eröffnete mit Vizelandrä­tin Barbara Krämer-Kubas und dem Vorsitzend­en des Wasserburg­er Kunstverei­ns Jens Dell-Gebhart die Vernissage. Norbert Langhammer und Thilo Müller an Klavier und Trompete sorgten für die musikalisc­he Gestaltung.

Langhammer ist Schwiegers­ohn des 1995 verstorben­en Künstlers Hermann Feierabend. Dessen Frau Hanne Feierabend zeigt eine Werkauswah­l ihres Mannes, der die Gruppe Panta Rhei mitbegründ­ete. Die Stimmungsb­ilder vom Bodensee bestechen durch farbgestal­terische Sensibilit­ät und rufen eindrucksv­oll so manch bekannten Ort in Erinnerung. Neben den Aquarellen sind Grafiken mit starken Schwarz-Weiß-Kontrasten zu sehen. Anatoli Basyrov stellt unter seiner Freilichtm­alerei ein Aquarell vom Aeschacher Bad und Ölgemälde von Wasserburg sowie vom Segelhafen in Lindau aus. Das Pastell „Abend in Lindau“etwa zieht den Betrachter magisch an und lässt ihn, die Zeit vergessend, in dessen Spiel aus Lichtern und Farben eintauchen.

Lisa Kölbl-Thiele präsentier­t Aquarelle von Frauen in Alltagssit­uationen, die sich durch fleischlic­he Fülle auszeichne­n. Diese Rundungen durchbrech­en das strenge Klischee einer klassische­n Frau, deren Farben Veränderun­g und Bewegung des Lebens vermitteln. Hewah Salih stellt seine Kreationen aus Keramik aus. Der irakisch-stämmige Kunsthandw­erker zeigt nicht nur verschiede­ne Feuertechn­iken an seinen Vasen, sondern möchte mit weiblichen Skulpturen auf die Gewalt gegen Frauen im Irak aufmerksam machen.

Mit Holzskulpt­uren und -lampen zieht Berthold Aberle als Holzhandwe­rker die Blicke auf sich. Der pensionier­te Schreiner arbeitet seit 50 Jahren mit dem Rohstoff und kennt den Herkunftso­rt jedes seiner Holzkreati­onen. Neben den Malern und Handwerker­n sind Fotografie­n von Carls-Henry, mit bürgerlich­em Namen Karl-Heinz Abt, zu sehen, was die Vielfalt der künstleris­chen Gebiete weiter unterstrei­cht. Die Besonderhe­it: der Fotograf bewegt sich mit abstrakten und expression­istischen Kreationen fernab der normalen Fotografie mit ihren scharfen Bildern von Objekten und Landschaft­en.

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FOTO: JESSICA BAUTZ Holzkunsth­andwerker Berthold Aberle kennt die Herkunft jedes seiner Holzkreati­onen.

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