Lindauer Zeitung

Flüchtling­e sind gut in Wasserburg angekommen

Bürger unterstütz­en acht junge Männer

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WASSERBURG (isa) - Die Flüchtling­e sind in Wasserburg gut angekommen. Dieses Fazit zog Stephan Demmler nachdem er seinen Ratskolleg­en auf der jüngsten Gemeindera­tsitzung Bericht erstattet hatte.

Von den neun ursprüngli­ch angekommen­en Flüchtling­en leben noch acht in Wasserburg. Einer der Männer im Alter zwischen 18 und 34 Jahren, ein Syrer, sei mittlerwei­le nach Lindenberg umgesiedel­t worden, weil dort Landsleute leben, erklärte Demmerer. Die jetzt noch in Wasserburg lebenden Männer kommen allesamt aus afrikanisc­hen Ländern, in denen Bürgerkrie­ge oder ethnische Konflikte ihr Leben bedrohen.

Hilfe in der Fremde bekommen die Männer von einem „großen Helferkrei­s“, der sich in Wasserburg gebildet hat. Täglich findet ein Deutschkur­s statt, den ehemalige Lehrer aus dem Helferkrei­s abhalten. Andere Engagierte begleiten und helfen den Flüchtling­en bei Behördengä­ngen. Und abgesehen davon, dass die jungen Männer am Wasserburg­er Vereinsleb­en teilnehmen können, haben Bürger der Gemeinde den Flüchtling­en auch mit Sachspende­n geholfen. So haben sie etwa Fahrräder und Fernseher gespendet, „so dass die Leute jetzt hier installier­t sind“, sagte Demmerer.

Demmerer schloss seinen Bericht mit einem Lob an die Wasserburg­er über deren „hohen Einsatz“für die Flüchtling­e und sagte: „Ich bin froh, dass sich Wasserburg jetzt auch an der gesellscha­ftlichen Aufgabe beteiligt.“Dabei betonte er auch den Einsatz von Bürgermeis­ter Thomas Kleinschmi­dt, der sich dafür engagiert habe, dass die Flüchtling­e gleich nach ihrer Ankunft mit dem Ersten versorgt wurden.

Junge Männer wollen eine Aufgabe

Engagiert haben sich aber auch die Flüchtling­e selbst. So hätten sie, wie Demmerer erklärte, bei der „Seeputzete“ebenso geholfen wie beim Aufräumen des Gemeindeha­uses. Zudem rief er Vereine und Institutio­nen dazu auf, kleinere Arbeiten den Flüchtling­en zu übertragen. Diese bekämen dafür vom Landratsam­t eine Euro pro Stunde. Das sei zwar nicht viel, aber in erster Linie gehe es darum, den jungen Männern eine Aufgabe zu geben.

Bürgermeis­ter Kleinschmi­dt versichert­e, dass sein Engagement allen hilfesuche­nden Menschen gelte. „Wir werden weiterhin die, die bei uns leben, nicht vernachläs­sigen.“Erst kürzlich habe er einer Wasserburg­er Familie im gleichen Maße wie den Flüchtling­en geholfen.

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