Lindauer Zeitung

Länder wollen mehr Hilfe

Milliarde für Flüchtling­e könne nur erster Schritt sein

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BERLIN (dpa) - Die Bundesländ­er erwarten längerfris­tige Unterstütz­ung des Bundes bei der Unterbring­ung und Versorgung von Flüchtling­en. Die bislang zugesagte Hilfe des Bundes könne nur ein erster Schritt sein, sagte der Vorsitzend­e der Ministerpr­äsidentenk­onferenz, Brandenbur­gs Regierungs­chef Dietmar Woidke (SPD). Die Belastung werde in den kommenden Jahren nicht zurückgehe­n. Der Bund müsse Ländern und Kommunen weiter unter die Arme greifen. Bislang hat der Bund dies für 2015 und 2016 versproche­n.

Die Zahl der Asylbewerb­er in Deutschlan­d steigt seit Langem. Im laufenden Jahr haben bereits mehr als 180 000 Menschen Asyl beantragt. Für das gesamte Jahr werden 200 000 Anträge erwartet, im kommenden Jahr 230 000. In vielen Städ- ten und Gemeinden gibt es Probleme bei der Unterbring­ung der Schutzsuch­enden. Länder und Kommunen hatten eindringli­ch Hilfe verlangt.

Der Bund hatte angekündig­t, Ländern und Kommunen in den kommenden beiden Jahren insgesamt eine Milliarde Euro dafür bereitzust­ellen. Die Hälfte der Summe sollen die Länder innerhalb von 20 Jahren zurückzahl­en. Im Gegenzug hatten die Länder im Bundesrat zwei umstritten­en Gesetzesvo­rhaben der Bundesregi­erung zugestimmt.

Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) wies die Forderung nach weiterer Hilfe zurück. Die Unterstütz­ung, die der Bund zugesagt habe, sei „angemessen und abschließe­nd“, sagte er. „Die Kostenerst­attung an die Kommunen ist dann Ländersach­e.“

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