70 Jahre Treue zur Gewerkschaft
Jahresversammlung der ver.di-Bezirksgruppe Landsberg/Schongau.
35 ehemalige Postler und Postlerinnen trafen sich jetzt im Restaurant „Zum Vogelherd“in Denklingen zur Jahresversammlung der Bezirksgruppe Landsberg/Schongau der Gewerkschaft ver.di. Nach dem Mittagessen leitete Vorsitzender Gustl Fischer zur Tagesordnung über.
Manuel Büttner, Bezirksgeschäftsführer bei ver.di Kempten, berichtete über sehr schwierige Tarifverhandlungen mit Arbeitgebern im Handel und Verkauf. Hier diskutiert ver.di seit einem Jahr erfolglos. Dabei geht es nicht um eine Vier-Tagewoche, sondern um eine Verringerung der Arbeitszeit etwa um die 36-Stundenwoche. Auch bei den Postnachfolgern, Post, Telekom und Postbank zeichnen sich Entwicklungen ab, die von Outsourcing, Scheinselbstständigkeit bis hin zu prekären Arbeitsplätzen reichen. Zu Zeiten der ehemaligen Deutschen Bundespost gab es nur einen Verhandlungspartner. Heute teilen sich unzählige Unternehmen den Kuchen. Allein durch die Aufnahme von Postdienstleistungen durch Amazon bedeutet dies das Aus für den Standort Graben von DHL. Die Post und Postbank schließen so gut wie alle Filialen. „Nehmen Sie an der Wahl zum Europäischen Parlament teil“, appellierte Büttner am Ende seines Vortrags. Auch wenn vereinzelt kritische Stimmen laut werden, seien die Vorteile von Europa unübersehbar.
Nach dem Jahresrückblick und dem Kassenbericht standen Ehrungen an. Vorsitzender Gustl Fischer konnte zahlreiche Mitglieder auszeichnen, die der Gewerkschaft seit Jahren die Treue halten, mancher bereits seit sieben Jahrzehnten. Leider konnte nicht alle Geehrten der Versammlung beiwohnen. (AZ)