Landsberger Tagblatt

Unwetter mit Folgen

Vor allem im Westen und der Mitte des Landes sorgen Gewitter und Starkregen für Probleme.

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Offenbach/Stuttgart/Düsseldorf Auf sommerlich­es Wetter folgten Unwetter: In Teilen Deutschlan­ds haben Gewitter und Starkregen Schäden angerichte­t. Betroffen waren vor allem der Süden und Westen. Feuerwehre­n rückten zu Hunderten Einsätzen aus. In der Nacht zum Freitag entspannte sich die Lage. Vielerorts wurden Straßen überflutet, das Erdgeschos­s eines Altenheims musste evakuiert werden, an Flughäfen und im Bahnverkeh­r kam es zu Behinderun­gen. Betroffen war auch das Ahrtal in Rheinland-Pfalz, das 2021 von einer Flutkatast­rophe mit vielen Toten heimgesuch­t wurde. Diesmal lief das Unwetter weitaus glimpflich­er ab. Ein Überblick zur Lage in den Bundesländ­ern

Bayern: Insgesamt musste die Feuerwehr am Donnerstag­abend in Nordbayern zu zahlreiche­n Einsätzen ausrücken, allein im Landkreis Aschaffenb­urg lösten die Unwetter mit Starkregen mehr als 200 Einsätze aus.

Baden-Württember­g: Dort traten am Donnerstag Bäche über die Ufer und überflutet­en Straßen. Besonders hart traf es Bisingen südwestlic­h von Tübingen, wo laut Polizei Keller und Straßen unter Wasser standen. Das Rote Kreuz sprach von 60 Einsatzort­en in der Region, auch ein Polizeihub­schrauber wurde zur Unterstütz­ung gerufen. In Stuttgart führten Blitzeinsc­hläge zu Feuerwehre­insätzen. Im Raum Sigmaringe­n wurde ein Stellwerk der Bahn durch Blitzschla­g lahmgelegt, weshalb am frühen Abend keine Zugfahrten in der Region möglich waren – es kam zu Verspätung­en und Ausfällen.

Rheinland-Pfalz: Rund 300 Hilfseinsä­tze gab es im 2021 von der Flutkatast­rophe getroffene­n Kreis Ahrweiler. Verletzt wurde diesmal niemand, wie die Polizei mitteilte. Es blieb demnach bei vollgelauf­enen Kellern und überflutet­en Straßen. Ein ähnliches Bild gab es in Trier. Das Polizeiprä­sidium Koblenz berichtete von umgestürzt­en Bäumen.

Hessen: Dort gingen kräftige Schauer nieder, begleitet von Blitz und Donner. In Frankfurt sorgte der Starkregen nach Angaben der Feuerwehr dafür, dass im Bethanien-Krankenhau­s Wasser aus der Kanalisati­on eindrang und auch den Intensivbe­reich der Klinik erreichte. „Wir konnten den Schaden aber relativ schnell eingrenzen und die Ausbreitun­g verhindern“, sagte Feuerwehrs­precher Thorben Schemmel. Die Patientenv­ersorgung sei nicht in Gefahr. Die Feuerwehr saugte das Wasser am frühen Abend mit Spezialger­äten ab. Am Flughafen Frankfurt wurden während des Gewitters keine Maschinen be- oder entladen, um das Personal zu schützen, wie ein Sprecher des Flughafenb­etreibers Fraport erklärte. Viele Abflüge und Ankünfte am Abend verspätete­n sich. In Bad Schwalbach im Süden des Landes wurde das Erdgeschos­s eines Altenheims wegen des Starkregen­s evakuiert. Die Bewohner wurden zu ihrer Sicherheit in die oberen Etagen gebracht, wie die Feuerwehr mitteilte.

Nordrhein-Westfalen: Für NRW schätzte die Landesleit­stelle der Polizei in einer ersten Bilanz den Gesamtscha­den wegen des Unwetters landesweit auf rund eine Million Euro. Es gab zudem viele Unfälle auf den Straßen. Allein in Aachen meldete die Feuerwehr fast 170 Einsätze. „Das typische Meldebild war ,Keller unter Wasser‘“, hieß es in ihrem Bericht. „In keinem Einsatz kam es zu Personenod­er Tierschäde­n.“In der Nacht zum Freitag gab der Deutsche Wetterdien­st Entwarnung: Alle Unwetterwa­rnungen in Deutschlan­d wurden aufgehoben. (dpa)

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