Jetzt offiziell und feierlich: Kessler folgt am Amtsgericht auf Eberle
Der bisherige Landsberger Direktor Michael Eberle wird verabschiedet. Sein Nachfolger Alexander Kessler ist ein Rückkehrer.
Bereits Ende Juli 2023 wechselte Michael Eberle, bis dato Direktor des Amtsgerichts Landsberg, als Vizepräsident des Landgerichts an die kleine Strafkammer am Landgericht Augsburg. Seit Dezember 2023 bewegt sich nun Alexander Kessler, der bisherige Direktor des Amtsgerichts NeuUlm, als neuer Behördenleiter in Landsberg auf bekanntem Terrain. Aus Anlass dieser bedeutsamen Ereignisse lud das Landgericht Augsburg zu einer Feierstunde in den Festsaal des historischen Rathauses.
Da der Präsident des Landgerichts, Franz Gürtler erkrankt war, übernahm Hans-Joachim Heßler spontan die Begrüßung. Außerdem hieß der Präsident des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs und des Oberlandesgerichts München Vertreter von Behörden, Schulen, den Anwalts- und Notarvereinen, dem Verfassungsgericht, den Vorgängern der Amtsgerichtsdirektoren, Repräsentanten der Stadt, des Landkreises und der Geistlichkeit willkommen. „Die hochrangigen Gäste sind Zeichen des hohen Stellenwertes und der Wertschätzung eines Direktors des Amtsgerichts“, sagte Heßler. Jeder Bürger komme mit dem Amtsgericht in Berührung, wenn es um existenzielle Angelegenheiten, wie Grundstücke, Nachlass oder Betreuung ginge.
Die Führung des Direktors präge nicht nur das Arbeitsklima, sondern bringe den Bürgern die Aufgaben der Justiz näher. Der 57-jährige Michael Eberle, so Heßler, habe mit Engagement, Tatkraft und Einfühlungsvermögen, das Wirgefühl gestärkt und in turbulenten Zeiten durch den Dschungel an täglichen Herausforderungen geführt. Seinem Nachfolger überließe er ein gut bestelltes Haus. Alexander Kessler sei bereits als Vertreter des Direktors und Pressesprecher beim Amtsgericht Landsberg tätig gewesen, bevor er als Direktor
an das Amtsgericht NeuUlm ging. Dort habe er, genau wie Michael Eberle in Landsberg, in der Hochphase der Corona-Pandemie ein hervorragendes Krisenmanagement geleistet. An Alexander Kessler gewandt meinte er, „ich bin überzeugt, dass Sie der richtige Mann am richtigen Ort sind“.
Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl lobte das hervorragende Arbeitsklima beim Amtsgericht, an dem Bürgerinnen und Bürgern Gerechtigkeit widerfahre. Zur Einführung überreichte sie Alexander Kessler den Druck eines Landsberg-Bildes von Hans Dietrich und dem scheidenden Michael Eberle, einen Bildband, mit der Hoffnung, er möge gerne an seine Zeit in Landsberg zurückdenken. Landrat Thomas Eichinger bedankte sich bei Michael Eberle für die gute Zusammenarbeit. Dem ebenfalls 57-jährigen Alexander Kessler zollte er Dank für die Übernahme der wichtigen Funktion, „welche vom Alter her vielleicht die letzte auf der Karriereleiter sein könnte“, wofür Eichinger, der am gleichen Tag seinen 50. Geburtstag feierte, die Lacher auf seiner Seite hatte. „Just Music“, vier Blechbläser, allesamt ehemalige Richter und Oberstaatsanwälte, die für eine festliche musikalische Gestaltung der Feier sorgten und dafür zu Recht großen Applaus bekamen, bliesen dem Landrat ein „Happy Birthday“.
In einer humorigen Rede ließ Michael Eberle seine sieben schönen Jahre im Amtsgericht Landsberg Revue passieren und dankte all seinen wichtigen Wegbegleitern. „Die Kontakte in einem familiären Klima sind das Schmiermittel, das dafür sorgt, dass die Maschine trotz aller Belastungen gut läuft“, so Eberle. „Wir haben vieles im Konsens gemacht, es war immer eine gemeinsame Leistung“. Für Alexander Kessler ist das Amtsgericht Landsberg „eine Herzensangelegenheit“und zugleich Heimat, da er bereits zum dritten Mal hier tätig ist. „Es gibt schlimmere Juristenschicksale“, meinte er. Das ihm entgegengebrachte Vertrauen wolle er nicht enttäuschen.
Als Kessler in Neu-Ulm anfing, war wegen Corona keine festliche Amtseinführung möglich. „Ich habe mir lange überlegt, wie ich zu so einer Feierstunde kommen könnte“. Nachdem die wunderschöne Stadt Landsberg auf seinem Wunschzettel ganz oben stand und sein Vorgänger ihn fragte, ob er sich das vorstellen könnte, sei er nun froh, die reizvolle Aufgabe, samt Feier, bekommen zu haben.
Alle Mitarbeiter hätten ihn mit offenen Armen aufgenommen. „Jedes Gericht braucht einen, der die Richtung vorgibt, aber es ist keine One-Man-Show. Mit uns haben Menschen zu tun, die sich gut aufgehoben fühlen sollen“, sagte Alexander Kessler. Für sein sehr emotionales Versprechen, „ich will die schöne Aufgabe mit Freude, Hingabe, großer Leidenschaft aber auch mit Demut ausüben“, gab es viel Beifall.