Demo am Montag: Landratsamt verbietet Fahrzeuge
Das Landratsamt Landsberg verschärft die Auflagen für die Montagsdemo. Wie dieser Schritt begründet wird.
Ein Bürgerforum hatte 419 Unterschriften gesammelt und strengere Auflagen für die Montagsdemos in Landsberg gefordert. Insbesondere Anwohner der Altstadt stören sich an den schweren Fahrzeugen, den wöchentlichen Hupkonzerten und dem Dieselgeruch. Nun lenkt das Landratsamt tatsächlich ein.
„Wir haben für den kommenden Montag keine Fahrzeuge erlaubt“, sagt Wolfgang Müller, Pressesprecher des Landratsamts, auf Nachfrage. Die Demonstrierenden dürften dieses Mal auch nicht Straßen für den öffentlichen Verkehr nutzen, sondern nur Gehwege. Die Veranstalter sind darüber per Auflagenbescheid informiert worden.
Zur Begründung sagt Müller: Anfang des Jahres hätten an den Montagsdemos zum Teil zwischen 50 und 70 Fahrzeuge teilgenommen. Zuletzt seien es nur noch fünf gewesen. Die wenigen Fahrzeuge, die laut Müller außerdem kaum noch als Kundgebungsmittel zu erkennen waren, hätten jedoch deutlichen Einfluss auf den fließenden Verkehr genommen und auch zu Rückstaus geführt. Die Versammlungsbehörde sieht vor diesem
Hintergrund die Verhältnismäßigkeit als nicht mehr gegeben.
Voraussichtlich wird die Demo, die für Montag, 15. April, ab 17.30 Uhr angemeldet ist, also nur aus Spaziergängerinnen und Spaziergängern bestehen. Die Route ist auf der Internetseite des Landratsamts veröffentlicht. Die Teilnehmenden versammeln sich demnach wieder auf dem Hauptplatz, anschließend geht es durch die Schlossergasse, den Hinteranger, über die Sandauer Brücke, die Augsburger Straße, den Hindenburgring und die Holzhauser Straße. Über die Breslauer Straße und die Katharinenstraße führt es die
Demonstrierenden, die nach eigenen Angaben für „Frieden, Freiheit und Demokratie“einstehen möchten, zurück zum Hauptplatz.
In einem Telegramkanal, in der sich Organisatoren und Teilnehmer der Montagsdemos austauschen, wird das Verbot von Fahrzeugen kritisiert.
Offenbar soll beim Landratsamt ein separater Korso angemeldet werden, der ab 18 Uhr vom Parkplatz am Papierfleck aus startet. Einladen möchte man auch Traktoren und ein ehemaliges Militärfahrzeug, das in den vergangenen Wochen immer wieder für Ärger sorgte.