Josefitag: Die CSU muss sich deutlich distanzieren
Beim politischen Josefitag der CSU wird traditionell ausgeteilt. Die Christsozialen lassen kein gutes Haar am politischen Gegner und ernten dafür Applaus. Auch im satirischen Unterhaltungsprogramm mit der Hohenfurcher Feuerwehrkapelle geht es mitunter derb zu. Doch am Sonntagabend in Denklingen wurde der Bogen überspannt. Und die CSU-Spitze im Landkreis nimmt das hin, ohne sich deutlich zu distanzieren.
Seit den Vorfällen am Lumpigen Donnerstag in Landsberg ist einiges über Hohenfurch und die dortige Landjugend hereingebrochen. Die Kritik war nicht immer fair. Dennoch, dass vom Faschingswagen der Landjugend „Ausländer raus“skandiert wurde, ist untragbar und hat in unserer Demokratie nichts zu suchen.
Wenn die Hohenfurcher Feuerwehrkapelle sich nun öffentlich mit der Landjugend solidarisch erklärt, ist das auf den ersten Blick nicht verwerflich. Schließlich soll nicht pauschal über alle Mitglieder der Landjugend der Stab gebrochen werden. Wenn die Feuerwehrkapelle aber indirekt die Ausländer-raus-Rufe als richtig bezeichnet, und so ist der gefallene Satz zu interpretieren, dann hat das nichts mehr mit Satire zu tun und zeigt, dass man nichts aus dem Vorfall gelernt hat.
Erschreckend ist gleichzeitig, dass die CSU-Prominenz die Hohenfurcher Feuerwehrkapelle hat gewähren lassen. Der Satz „Die Presse hat den Weitblick verpasst, ob du rechtsextrem [bist] oder extrem recht hast“kann so nicht unkommentiert stehen gelassen werden.
Spätestens am Tag danach hätte CSU-Kreisvorsitzender Michael Kießling deutlichere Worte finden müssen, als allgemein zu sagen, wofür die CSU nicht steht.