Die Waldfunktionen erhalten
Zum Artikel „Staatsforsten schreiben Fläche für Windkraft aus“vom 4. März:
Die Energie des Windes ist ein Geschenk der Natur. Es nicht anzunehmen, wäre dumm und angesichts der Erderwärmung fahrlässig. Doch Windenergieanlagen (WEA) sollten auf Wiesen und Äckern errichtet werden, nicht im Wald.
Der Sachsenrieder Forst ist von großer Bedeutung in ökologischer, ökonomischer und ästhetischer Hinsicht. Wenn nun zu den bestehenden Anlagen sechs weitere hinzukommen sollen, dann wäre nicht nur eine „allgemeine Wirtschaftsrechnung“, sondern eine Verlust-/ Gewinnstudie zu erwarten, die alle Faktoren berücksichtigt. Unter anderem wären die Verluste darzustellen, die durch die breiten kilometerlangen Rodungen für Standorte und Zufahrtsschneisen vorgenommen werden (zu besichtigen im Kingholz) und um die fast 80 Meter langen Rotorblätter zu transportieren. Wertvoller Waldboden wird ausgekoffert und gegen verfestigten Schotterbelag ausgetauscht, um schwere Kräne und Lastwagen zu tragen. Da wächst die nächsten 100 Jahre nichts mehr. Ist das eine „Waldschonende Bauweise“? Der steigende Verkehr für den Betrieb der vielen Anlagen wird den Wald zusätzlich belasten.
Das muntere Planen von WEA im Staatsforst ist erklärbar. Nach meinen Informationen erhalten die Bayerischen Staatsforsten rund 100.000 Euro Jahrespacht pro Windrad. Ja, das ist der „größte Faktor“. Und so werden wir einen industrialisierten Sachsenrieder Forst, einen Wald über dem Wald erhalten.
Das muss nicht sein, wenn nur Flächen außerhalb des Waldes für WEA ausgeschrieben werden. Sie zu erwerben, sollte bei guter Bezahlung möglich sein. Das funktioniert ja auch beim Kauf von Grundstücken für Wohnungsbau und Gewerbegebiete. Mit WEA auf Wiesen und Äckern hätte man beide Segnungen, die genutzte Windkraft und den Erhalt der Waldfunktionen.