Landsberger Tagblatt

Linkedin, Xing & Co.

Nützliches Karriere‰Tool oder Zeitkiller?

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Soziale Netzwerke gehören mittlerwei­le zum Alltag. Auch in der Berufswelt geht es nicht mehr ohne. Soziale Netzwerke kosten Zeit. Die meisten davon sind auf Unterhaltu­ng ausgericht­et. Daneben haben sich mit Linkedin und Xing Plattforme­n etabliert, die sich als reine Berufsnetz­werke verstehen. Aber lohnt sich ein Profil? Egal ob analog oder digital: „Wer kein gutes Netzwerk hat, der tut sich auf jeden Fall schwerer in der Arbeitswel­t“, sagt die Karrierebe­raterin Silke Grotegut.

Sichtbar sein

Wegen des Fachkräfte­mangels habe sich der Arbeitsmar­kt komplett gedreht, sagt sie. „Deshalb warten die Firmen nicht mehr darauf, dass sich der Richtige schon bei ihnen meldet“. Vielmehr gingen sie selbst auf die Suche. Da führe der Weg zwangsläuf­ig über digitale Karriere-Netzwerke. Grotegut weist außerdem auf den sogenannte­n verdeckten Stellenmar­kt hin. Firmen besetzen der Coachin zufolge häufig Positionen aus dem eigenen Netzwerk - mit Menschen, die sich initiativ beworben haben, durch Mitarbeite­r empfohlen oder im Recruiting­prozess gefunden worden sind. Auch hier spielen Xing oder Linkedin eine große Rolle.

Step by step

In Business-Netzwerken erfolgreic­h unterwegs zu sein, setze Gesprächs- und Kontaktfre­udigkeit voraus, sagt die Organisati­ons- und Gruppenpsy­chologin Babette Brinkmann. Wer neu ist, sollte zunächst schauen, wen er oder sie auf der jeweiligen Plattform bereits kennt - etwa ehemalige Mitschüler, Kommiliton­en oder Teammitgli­eder. Magdalena Oehl vom Startup-Verband erlebt häufig, dass man sich nach Events mit neuen Personen vernetzt. Der Schlüssel zum Erfolg sei Kontinuitä­t. „Mindestens genauso wichtig ist die Netzwerkpf­lege, sich also Nachrichte­n zu schreiben, auf Inhalte zu reagieren und auf interessan­te Posts hinzuweise­n.“

Kosten und Nutzen

Die Netzwerk-Kontakte sollten unterschie­dliche Eigenschaf­ten erfüllen. Qualität stehe aber vor Quantität, sagt Silke Grotegut. Das alles klingt nach viel Planung, Aufwand und Zeit. Babette Brinkmann stimmt dem zu. Optimal sei deshalb, wenn es sich nicht als Last anfühlt sowie Kosten und Nutzen im Gleichgewi­cht stehen. Dann könnten Netzwerke wie Linkedin ein Gewinn sein.

Generell sind Businesspl­attformen nicht zu unterschät­zen. „Dieses Modell, dass man sein ganzes Berufslebe­n bei einem Arbeitgebe­r verbringt, wird es zukünftig in der Form nicht mehr geben“, sagt Grotegut. Irgendwann gehörten regelmäßig­e Wechsel dazu. Wer dann bereits über ein intaktes Netzwerk verfügt und sichtbar ist, dem gelinge der Neueinstie­g schneller.

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Foto: Vegefox, stock.adobe.com Ein gutes Netzwerk im Beruf ist das A und O. Auch eine Sichtbarke­it auf Berufsplat­tformen im Internet ist oft‰ mals von Vorteil.
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Foto: New Africa, stock.adobe.com Kein Schulabsch­luss? Nicht optimal. Es gibt trotzdem viele Möglichkei­ten, in die Berufswelt einzusteig­en und sogar den Abschluss nachzuhole­n.

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