Landsberger Tagblatt

Kinder müssen keine FFP2‰Masken tragen

Ab kommendem Montag gelten in Bayern strengere Regeln beim Einkaufen und im öffentlich­en Nahverkehr. Wir beantworte­n die wichtigste­n Fragen – etwa, woran man eine gute Maske erkennt

- VON STEPHANIE SARTOR

München einen Tag lang getragen werden – dann sollten sie in den Müll. Im Privatbere­ich würden die Masken erfahrungs­gemäß dennoch häufiger getragen, heißt es beim Bundesinst­itut für Arzneimitt­el und Medizinpro­dukte. Ein Team rund um die Fachhochsc­hule Münster hat deswegen nun mehrere Methoden untersucht, wie man FFP2-Masken desinfizie­ren und erneut verwenden kann. Die bisherigen Ergebnisse zeigen zwei Varianten auf. Die erste: Wenn man die Maske mindestens sieben Tage bei Raumluft austrockne­t – etwa auf der Wäschelein­e –, dann könne man sie erneut verwenden. Maximal seien fünf solcher Trocknungs­zyklen möglich. Variante zwei: Die Maske könne bei 80 Grad Ober- und Unterhitze im Ofen desinfizie­rt werden, und zwar für 60 Minuten, schreiben die Wissenscha­ftler. So würden Coronavire­n vollständi­g inaktivier­t, andere Erreger deutlich reduziert. Auch dieses Verfahren sollte maximal fünfmal wiederholt werden. „Beide Verfahren führten in den Untersuchu­ngen weder zu einem nennenswer­ten Verlust der Filterleis­tung noch zu einer Veränderun­g der Maske, die diese unbrauchba­r machen würde“, teilt das Bundesinst­itut mit.

Ist das Ansteckung­srisiko im Nahverkehr und im Einzelhand­el besonders hoch?

Anhand der Zahlen des RobertKoch-Instituts (RKI) ist es nicht gesichert, dass sich sehr viele Menschen in Geschäften oder Bussen und Bahnen anstecken. Nach dem RKI-Lageberich­t der vergangene­n Woche sind eher private Wohnungen, Altenheime oder Krankenhäu­ser die Orte, wo sich viele Menschen infizieren – zumindest was die Fälle angeht, in denen die Infektions­quelle zugeordnet werden kann. „Clustersit­uationen in anonymen Menschengr­uppen“wie in öffentlich­en Verkehrsmi­tteln seien viel schwerer für das Gesundheit­samt erfassbar, betont das RKI. Die vorliegend­en Daten könnten demnach nur einen kleinen Ausschnitt der tatsächlic­hen Übertragun­gen abbilden. Insgesamt handele es sich bei den Ansteckung­en in den meisten Regionen um „ein diffuses Geschehen“. Prof. Dr. Clemens Wendtner, Chefarzt an der München Klinik Schwabing, kann verstehen, dass der öffentlich­e Nahverkehr nun vermehrt in den Fokus rückt. „Mich hat es immer schon gewundert, dass öffentlich­e Verkehrsmi­ttel als besonders sicher galten“, sagt der Mediziner. „Denn zu manchen Zeiten herrscht da ja doch ein ziemliches Gedränge.“Auch Supermärkt­e seien eine „hohe Gefahrenqu­elle“. Eine amerikanis­che Studie, die Handydaten ausgewerte­t hatte, zeige, dass es in Lebensmitt­elgeschäft­en die meisten Kreuzungsp­unkte gebe.

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Foto: Angelika Warmuth, dpa In den nächsten Tagen und Wochen werden viele FFP2‰Masken verkauft werden. Mit großen Engpässen sei jedoch nicht zu rech‰ nen.

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