Kinder müssen keine FFP2Masken tragen
Ab kommendem Montag gelten in Bayern strengere Regeln beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr. Wir beantworten die wichtigsten Fragen – etwa, woran man eine gute Maske erkennt
München einen Tag lang getragen werden – dann sollten sie in den Müll. Im Privatbereich würden die Masken erfahrungsgemäß dennoch häufiger getragen, heißt es beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Ein Team rund um die Fachhochschule Münster hat deswegen nun mehrere Methoden untersucht, wie man FFP2-Masken desinfizieren und erneut verwenden kann. Die bisherigen Ergebnisse zeigen zwei Varianten auf. Die erste: Wenn man die Maske mindestens sieben Tage bei Raumluft austrocknet – etwa auf der Wäscheleine –, dann könne man sie erneut verwenden. Maximal seien fünf solcher Trocknungszyklen möglich. Variante zwei: Die Maske könne bei 80 Grad Ober- und Unterhitze im Ofen desinfiziert werden, und zwar für 60 Minuten, schreiben die Wissenschaftler. So würden Coronaviren vollständig inaktiviert, andere Erreger deutlich reduziert. Auch dieses Verfahren sollte maximal fünfmal wiederholt werden. „Beide Verfahren führten in den Untersuchungen weder zu einem nennenswerten Verlust der Filterleistung noch zu einer Veränderung der Maske, die diese unbrauchbar machen würde“, teilt das Bundesinstitut mit.
Ist das Ansteckungsrisiko im Nahverkehr und im Einzelhandel besonders hoch?
Anhand der Zahlen des RobertKoch-Instituts (RKI) ist es nicht gesichert, dass sich sehr viele Menschen in Geschäften oder Bussen und Bahnen anstecken. Nach dem RKI-Lagebericht der vergangenen Woche sind eher private Wohnungen, Altenheime oder Krankenhäuser die Orte, wo sich viele Menschen infizieren – zumindest was die Fälle angeht, in denen die Infektionsquelle zugeordnet werden kann. „Clustersituationen in anonymen Menschengruppen“wie in öffentlichen Verkehrsmitteln seien viel schwerer für das Gesundheitsamt erfassbar, betont das RKI. Die vorliegenden Daten könnten demnach nur einen kleinen Ausschnitt der tatsächlichen Übertragungen abbilden. Insgesamt handele es sich bei den Ansteckungen in den meisten Regionen um „ein diffuses Geschehen“. Prof. Dr. Clemens Wendtner, Chefarzt an der München Klinik Schwabing, kann verstehen, dass der öffentliche Nahverkehr nun vermehrt in den Fokus rückt. „Mich hat es immer schon gewundert, dass öffentliche Verkehrsmittel als besonders sicher galten“, sagt der Mediziner. „Denn zu manchen Zeiten herrscht da ja doch ein ziemliches Gedränge.“Auch Supermärkte seien eine „hohe Gefahrenquelle“. Eine amerikanische Studie, die Handydaten ausgewertet hatte, zeige, dass es in Lebensmittelgeschäften die meisten Kreuzungspunkte gebe.