Schwifting will Tempo 30 einführen
Seit Jahren gibt es Bestrebungen zur Verkehrsberuhigung. Jetzt wird ein Konzept vorgestellt. Einzelne Straßen sollen ausgenommen bleiben. An einer Stelle ist Tempo 20 geplant
Schwifting Das Thema Verkehrsberuhigung, sprich geringere Geschwindigkeiten des motorisierten Straßenverkehrs auf den Ortsstraßen, steht in Schwifting seit vielen Jahren immer wieder auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Jetzt hat sich das Ratsgremium einhellig dafür ausgesprochen, auf allen innerörtlichen Nebenstraßen mit der Einführung von Tempo-30-Zonen die Geschwindigkeit zu reduzieren. An einer Stelle soll noch langsamer gefahren werden.
Im Bereich des Kindergartens in der Margaretenstraße soll geprüft werden, ob Tempo 20 umsetzbar ist. Zuletzt hatte der frühere Bürgermeister Georg Kaindl das Verkehrskonzept unter dem Motto „Schwifting wird langsamer“im Jahr 2016 im Rahmen einer Bürgerversammlung der Öffentlichkeit vorgestellt. Realisiert wurde es aber – aufgrund verschiedener Widerstände aus der Bürgerschaft – nicht. Die genauen Gründe konnten aber aktuell weder von Kaindl noch von den damaligen Gemeinderäten, soweit sie auch heute noch dem Ratsgremium angehören, genannt werden. Dem Vernehmen nach soll auch Richard Schaller während seiner Amtszeit als Bürgermeister (2002 bis 2014) einen Versuch in diese Richtung gestartet haben.
Heike Schappele, die seit Mai dieses Jahres als Bürgermeisterin die Amtsgeschäfte in der Gemeinde führt, hat sich nun des Themas erneut angenommen. Bei der Vorstellung ihres Konzepts hat die Bürgermeisterin keinen Zweifel daran gelassen, dass sie gewillt ist, das Vorhaben auch zu realisieren. „Wir lassen uns nicht vorwerfen, dass in der Gemeinde nichts passiert“, sagte
Schappele und meinte weiter, dass die Einführung einer Tempo30-Zone in den innerörtlichen Gemeindestraßen bestmöglich umgesetzt werden solle. „Wir müssen das vorwärtstreiben“, so Schappele. Nach eingehender Diskussion hat sich das Ratsgremium auch einhellig zum Vorschlag der Bürgermeisterin bekannt.
Zukünftig soll also nach dem Ratsbeschluss auf allen Ortsstraßen mit geringerer Geschwindigkeit gefahren werden als die bisher erlaubten 50 Kilometer pro Stunde. Ausgenommen davon seien lediglich die Landsberger- und Ammerseestraße. Hierbei handelt es sich um die Staatsstraße 2346, die im südlichen Bereich durch die Ortschaft verläuft und Landsberg und Finning verbindet. Ebenso bei Tempo 50 soll es auch auf der Dorfstraße und der Penzinger Straße bleiben, die als Ortsstraße in Nord-Süd-Richtung durch Schwifting verläuft. Hier erhofft man sich durch die sichtbaren
Zone-30-Schilder in den Nebenstraßen einen psychologischen Effekt, der zumindest zum Einhalten der erlaubten 50 Kilometer pro Stunde führen soll. Mit der Einführung der Tempo-30-Zonen soll künftig auf den Nebenstraßen die Vorfahrtsregelung rechts vor links gelten. Lediglich die Lindenstraße könnte nach Schappeles Konzept weiter als Vorfahrtsstraße eingestuft werden. Was die zeitliche Umsetzung zur Einführung der Tempo-30-Zonen betrifft, hat sich der Gemeinderat auf den Terminus „schnellstmöglich“geeinigt.
Denn wie Schappele informierte, wird sie zunächst auf der Basis des Beschlusses eine sogenannte verkehrsrechtliche Anordnung bei der Verwaltungsgemeinschaft Pürgen beantragen. Dieser müsse dann noch von polizeilicher Seite und von der Fachaufsicht im Landratsamt zugestimmt werden. Erst dann könne die Gemeinde den Beschluss auch in die Praxis umsetzen.
Die Bürgermeisterin will sich nichts vorwerfen lassen