Ein neuer Platz für Vögel und Insekten
Zwei Schondorferinnen pflanzen auf einer landwirtschaftlichen Fläche mehr als 400 Sträucher und Bäume
Schondorf Hecken und Bäume tragen zum Klimaschutz bei. In Schondorf wurde nun auf Initiative zweier Bürgerinnen eine neue Hecke in der Flur gepflanzt. Außerdem sollen demnächst aus einem Projekt des Bürgerbudgets 2020 noch 50 Bäume gesetzt werden. Die Flächen dafür wurden kürzlich im Gemeinderat festgelegt. Nicht nur Alleen, sondern auch Baumgruppen sollen neu angelegt werden.
Hecken gehörten früher zum Landschaftsbild. Auf einem eigenen Grundstück, das an Schondorfer Landwirte verpachtet ist, pflanzten Sabine Pittroff und Jo-Ann von Meding nun kürzlich bei einer gemeinschaftlichen Aktion eine Hecke aus 470 Sträuchern und acht Bäumen. Im Gespräch mit dem Landsberger Tagblatt sagten sie, das Grundstück liege von der St. Anna-Kirche aus in Richtung Greifenberg.
Die drei neu gepflanzten Linden könne man von der Staatsstraße aus erkennen. Die Fläche liegt in einem weiten Feld, es fehlte bislang an Büschen für Insekten wie die Wildbiene und Rückzugsorten für Wildtiere wie Hasen und Rehe, erklärte von Meding.
In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde wurden der Standort und die Pflanzenarten ausgewählt. Am Anpflanzen einer Hecke mit autochthonen (heimischen) Pflanzen beteiligte sich die Behörde nach vorheriger Antragstellung mit 70 Prozent an den Gesamtkosten, die etwa 5000 Euro betrugen. Die beiden Frauen betreuen nun auch die nächsten Jahre diese Hecke.
Weil Rehe gerne die jungen Gehölze anknabbern, musste ein Zaun gezogen werden, für Greifvögel, die Mäuse in Schach halten sollen, wurden Sitzstangen aufgestellt. Entstehen soll eine breite Hecke, die dreireihig gepflanzt wurde. Sie bekam zwei Durchgänge für Wildtiere, ist an die 200 Meter lang und hat eine Fläche von rund 500 Quadratmetern. Gepflanzt wurden Bäume und Sträucher wie Winterlinde, Wildapfel, Traubenkirsche, Gemeine Birne, Salweide, Hundsrose, Alpenheckenrose, Schlehe, Wolliger Schneeball, Roter Hartriegel, Kornelkirsche, Sanddorn, Gemeiner Liguster und Weißdorn.
Mit der Hecke wollen die beiden Schondorferinnen für Vögel und Wildbienen wieder ein Zuhause schaffen, da deren Lebensraum schrumpft. Auch die Biotopvernetzung soll dadurch verbessert werden. So soll sich auch die Biodiversität, also die Vielfalt der Arten, wieder erhöhen.
Mit ihrem Projekt rufen Pittroff und von Meding auch zur Nachahmung auf, denn je mehr Biotopflächen entstünden, umso besser seien die Auswirkungen auf heimische Tierarten. Sechs bis zehn Jahre werde es brauchen, damit aus den Pflanzen eine Hecke entsteht, erklärte Pittroff. Eineinhalb Tage dauerte die Pflanzaktion, und neben Freunden, die geholfen haben, unterstützten auch zwei Waldarbeiter die Pflanzung. Die beiden Frauen engagieren sich schon länger unter dem Motto „einfach natur“für den Naturund Klimaschutz.