Nyx, die Göttin der Nacht
Mit Superkräften ausgestattet und oft unsterblich: Im antiken Griechenland glaubten die Menschen an mächtige Götter und Wesen. Einige wollen wir dir hier vorstellen. Dieses Mal: Nyx, die Göttin der Nacht.
Am Anfang aller griechischen Sagen und Mythen, noch bevor Zeus die Götterwelt eroberte, herrschte Chaos. Dunkelheit. Man könnte auch sagen: nix. Kein Olymp und kein Hades, weder Ungeheuer noch Riesen. Die ersten Wesen, die langsam aus dem dunklen Chaos schlüpften, waren fünf göttliche Geschwister. Und eine von ihnen: Nyx. So heißt sie, die griechische Göttin der Nacht.
Der Dichter Hesiod erzählt von Nyx und ihren Geschwistern. Nyx kann mit ihrem wehenden Umhang durch die Lüfte gleiten. Und das hat sie auch Zeus zu verdanken. Er soll ihr ein Gespann mit vier fliegenden Pferden geschenkt haben – denn Nyx hatte dem liebesverrückten ChefGott einmal geholfen, eine Geliebte zu erobern. Wenn Nyx am Nachthimmel nun Kreise zieht, so frei und weit oben, scharen sich die Sterne um sie. Sie begleiten ihr Gespann. Doch was macht eine Göttin der Nacht, wenn es taghell ist? Manche sagen, Nyx lebt im Meer und steigt jeden Abend aus den Fluten. Andere sagen, sie wohnt im Tartaros, dem tiefsten Teil der Unterwelt.
Vater, Mutter, ein bis zwei Kinder – so einfach war das bei den Göttern nie. Nyx hatte viele Kinder. Sie soll Mutter von Thanatos sein, einem düsteren Totengott. Ihre Tochter Hemera scheint dagegen so gar nichts von Nacht und Dunkelheit zu halten: Sie ist die Göttin des Tages.
Zeichnung: Carina Heilander