Reißverschluss fürs Auto-Glück
Das bayerische Verkehrsministerium überschlägt sich fast vor Vorfreude: Super, ein Pilotprojekt, hochmodern, ja bundesweit einmalig sei das Baustellenfahrzeug, das am Dienstag auf der A9 vorgestellt wurde. Und der Name erst: Road-Zipper! Klingt gewaltig – und so ist auch die Erwartungshaltung. Schließlich soll das neuste Handwerkszeug der freistaatlichen Straßenmeisterei nicht weniger können als Staus reduzieren. Was ist das für ein wundersames Gerät?
Im Prinzip verschiebt es die Betonblöcke, die auf Baustellen die Fahrspuren trennen, von der einen auf die andere Seite. Das macht das Fahrzeug so gut und schnell, dass es sich einem Reißverschluss gleich (englisch: zipper) über die Straße (englisch: road) bewegt und damit die Arbeit auf Baustellen erleichtert und beschleunigt.
Der Road-Zipper scheint also eine gute Sache zu sein – und birgt Ausbaupotenzial in sich. Denn es gibt auf der Autobahn noch so einiges, was endlich mal mit moderner Technik gelöst gehört. Die Grundidee ist eine ähnliche: Dinge müssen von hier nach dort geschoben werden. Wie schön wäre ein Stau-Zipper, der auf dem Weg in den Urlaub die Blechlawine einfach mal auf die Gegenseite verschiebt. Wie hilfreich wäre ein Bremsklotz-Zipper, der notorische Links-Fahrer automatisch auf die rechte Fahrbahn verbannt. Und wie nötig wäre ein Gaffer-Zipper, der bei Unfällen all diese Smartphone-Schaulustigen augenblicklich von ihrem eigenen Auto in das der Polizei setzt.
Nun gut, warten wir zunächst den Road-Zipper ab und hoffen, dass er hält, was das Ministerium verspricht. Und dass er nicht klemmt – so wie es Reißverschlüsse gerne mal tun.