Landsberger Tagblatt

Blaualgen: Noch kein Badeverbot

Das Landratsam­t Landsberg will weitere Ergebnisse abwarten

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Landsberg Wie gefährlich ist das Auftreten von Blaualgen an den Lechstaust­ufen im nördlichen Landkreis einzuschät­zen? Das Landratsam­t Landsberg belässt es vorerst bei einer Warnung. Badeund andere Nutzungsve­rbote wurden nicht verhängt, sagte gestern der Sprecher der Behörde, Wolfgang Müller. Vor weiteren Maßnahmen will das Landratsam­t abwarten, welche Ergebnisse weitergehe­nde Untersuchu­ngen des Landesamts für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it und des Landesamts für Umwelt bringen. Mit diesen sei in einigen Tagen zu rechnen.

Davon erwarte man sich eine sichere Kenntnis darüber, welche Blaualgena­rten an den Staustufen vorhanden sind. Nach dem mikroskopi­schen Befund der TU München handelt es sich um Tychonema-Bakterien. Die Fachleute der TU wollten in der vergangene­n Woche noch nicht mit hundertpro­zentiger Sicherheit das Vorhandens­ein von Tychonema bestätigen. Wegen dieser Blaualge ist der Mandichose­e bei Merching (Kreis Aichach-Friedberg) an der Lechstaust­ufe 23, seit vier Wochen für Badende und Wasserspor­tler gesperrt. Dort traten die Nervengift erzeugende­n Blaualgen vom Typ Tychonema in großer Konzentrat­ion auf. Drei Hunde starben an dem Algengift.

Unter anderem untersucht­e in Folge der Entdeckung am Mandichose­e das Umweltbund­esamt in Zusammenar­beit mit der TU München weitere südlich gelegene Gewässer. Am Freitag gab nun das Landratsam­t Landsberg das Ergebnis bekannt: An den Lechstaust­ufen 18 (Kaufering), 19 (Schwabstad­l), 20 (Scheuring) und 21 (Prittrichi­ng) seien die Blaualgen bereits mit bloßem Auge erkennbar. Das Landratsam­t sprach daraufhin eine Warnung für Schwimmer, Wasserspor­tler und Hundebesit­zer aus.

Auch im Landkreis AichachFri­edberg werden laufend Proben genommen und ausgewerte­t. Zuletzt wollte man herausfind­en, ob auch andere Badeseen betroffen sind. Erste Ergebnisse deuten ebenfalls darauf hin, dass die Tychonema, von der man bisher annahm, dass sie vor allem in nördlichen Gefilden vorkommt, hierzuland­e weiter verbreitet ist. „Tatsächlic­h wurde die Tychonema auch im Friedberge­r See gefunden – punktuell an einer Stelle, an einer Wasserpfla­nze in sehr geringer Menge“, berichtet Wolfgang Müller, Sprecher am Landratsam­t Aichach-Friedberg. Eine Gefahr für Badegäste oder Hunde bestehe nicht.

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Foto: Leitenstor­fer Auch am Stausee bei Kaufering sind Blaualgen zu finden.

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