Landsberger Tagblatt

Ein Schutzstre­ifen für Radler

Die Dießener Grünen wollen mehr Sicherheit im Ort und das Radwegenet­z verbessern

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Dießen Die Grünen wollen Sicherheit und Komfort für Radfahrer in Dießen erhöhen. Im Mittelpunk­t einer lebhaften Diskussion im „Grünen Forum“, einem Gesprächsk­reis im Blauen Haus, stand die Idee, einen Schutzstre­ifen für Radfahrer entlang der viel befahrenen Ortsdurchf­ahrt einzuricht­en. Auch ein straßenbeg­leitender Radweg zwischen Utting und Dießen stand bei den Forum-Teilnehmer­n ganz oben auf der Wunschlist­e.

Bereits im März hatte der Grünen-Ortsverban­d einen „Antrag zur Herstellun­g von Schutzstre­ifen für Radfahrer“entlang der Weilheimer Straße und der Lachener Straße vorgelegt. Schutzstre­ifen, so erklärte Gemeinderä­tin Petra Sander, seien durch eine Leitlinie abgegrenzt­e Bereiche „zur bevorzugte­n Nutzung durch den Radverkehr“. Ein Befahren der Schutzstre­ifen durch Kraftfahrz­euge sei zwar durchaus erlaubt, Vorrang habe jedoch immer der Radverkehr. Zur Einrichtun­g von Schutzstre­ifen muss die Straßenbre­ite mindestens sieben Meter betragen, Mittelstre­ifen werden entfernt. Im Landkreis Starnberg gebe es Schutzstre­ifen in Berg, Herrsching, Andechs und Starnberg. Für Dießen beurteile die Polizei die Maßnahme aber offenbar als kritisch.

„Wir wollen informiere­n, um einem Meinungswe­chsel eine Chance zu geben“, meinte Gabriele Übler vom Grünen-Vorstand. Eine zeitnahe Bearbeitun­g des Vorschlags sei außerdem notwendig, da das Straßenbau­amt Weilheim in diesem Jahr in der Lachener Straße einen neuen Fahrbahnbe­lag aufbringen und die Bordsteine sanieren und absenken will.

Wie Übler und Sander mitteilten, sind die Grünen-Bürgermeis­ter Alexander Hermann (Schondorf) und Josef Lutzenberg­er (Utting) derzeit im Gespräch mit Dießen. Nachgedach­t wird über eine Fortsetzun­g des vorhandene­n, straßenbeg­leitenden Radweges zwischen Schondorf und Utting weiter bis nach Dießen. Wichtig sei da insbesonde­re eine Alternativ­e zum Rad- und Wanderweg durch das Naturschut­zgebiet Seeholz zwischen Riederau und Rieden, betonte Bauingenie­ur Stefan Örtelt, Fachmann im Bereich der Radwegeher­stellung. Der Weg durch das Seeholz sei zwar für Wanderer und Freizeitra­dler attraktiv, aber – insbesonde­re in der Dunkelheit – nicht alltagstau­glich.

Hinterfrag­t wurde auch die bestehende Ausschilde­rung der stark befahrenen Herrenstra­ße als Rad- und Wanderweg. Eine alternativ­e Streckenfü­hrung könne zum Beispiel über den Kapellenwe­g oder den Von-Schorn-Weg verlaufen. Eine Arbeitsgru­ppe soll die Verbesseru­ngsvorschl­äge beim Landratsam­t Landsberg einbringen. Dort wird zurzeit die Ausschilde­rung eines einheitlic­hen Fuß- und Radwegenet­zes für die Ammerseere­gion vorbereite­t, das gemeinsam mit der LAG Ammersee entwickelt wurde.

Wünschensw­ert ist aus Sicht der Radler auch eine Verbesseru­ng des seenahen Radweges von Dießen nach St. Alban. Dabei sei eine Asphaltier­ung gar nicht einmal notwendig, meinte Örtelt. Ausreichen­d sei eine wassergebu­ndene Oberfläche mit Kalk- oder Zementzusa­tz.

Als Vorstandsm­itglied des ADFC Weilheim hatte Ernst Roeckl Informatio­nen zum Dauerbrenn­er Birkenalle­e sowie zum geplanten Radweg von Dießen nach Raisting eingeholt. Demnach sei es weiter fraglich, ob ein neues Planfestst­ellungsver­fahren für einen Radweg entlang der Birkenalle­e auf den Weg gebracht werden kann. Vorab soll 2019 eine naturschut­zfachliche Betrachtun­g stattfinde­n. Die Trassenfüh­rung des Radweges von Dießen nach Raisting werde derweil noch diskutiert. Gelder für die Planung seien bereits bewilligt.

Hinsichtli­ch der innerörtli­chen Belange der Radfahrer sei es wünschensw­ert, so ein Fazit, diese in das Integriert­e städtebaul­iche Entwicklun­gskonzept der Gemeinde einfließen zu lassen.

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Foto: Uschi Nagl In Dießen ist Radfahren nicht immer ganz ungefährli­ch, zumal wenn Schnee liegt wie in den vergangene­n Wochen.

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