Sieben Sachen für das Büro
Job Mit nassen Füßen oder knurrendem Magen in der Arbeit zu sitzen, macht keinen Spaß. Zwei Karriereberater geben Tipps, was Berufstätige in ihren Schubladen aufbewahren sollten
Der Büroalltag der meisten Arbeitnehmer besteht aus festen Routinen: Konferenzen, Computerarbeit, Kaffeepausen. Gelegentlich hält ein Tag jedoch eine unvorhersehbare Überraschung, wie einen Termin außer Haus oder einen Spaghetti-Fleck auf dem weißen Hemd, bereit – glücklich sind dann diejenigen, die darauf vorbereitet sind. Zwei BusinessCoaches aus der Region erklären, warum diese sieben Dinge an keinem Büroarbeitsplatz fehlen sollten: 1
Kosmetiktücher erfüllen gleich mehrere nützliche Zwecke: Sie saugen verschüttete Getränke auf, wischen Flecken von Brillengläsern und Lackschuhen und beugen Schweißflecken an heißen Sommertagen vor. „Wer viel schwitzt, kann sich unter jede Achsel ein Kosmetiktuch klemmen“, rät PersonalLife-Coach Franz Bossek aus Kutzenhausen. Zudem suggeriert eine Box mit Papiertüchern auf dem Schreibtisch eine „gewisse Fürsorglichkeit“, wie Bossek erklärt. Wichtig sei jedoch, beim Kauf auf eine neutrale Box ohne Werbeaufdruck oder auffällige Fotomotive zu achten. 2
Ersatzklamotten am Arbeitsplatz können den Tag retten. Wer sich in der Mittagspause mit Tomatensoße bekleckert hat oder regendurchnässt in der Arbeit angekommen ist, wird sich selbst für ein Reserve hemd, ein zweites Jackett oder ein frisches Paar Socken danken. Je nach Tätigkeit empfiehlt es sich auch, eine Ersatzkrawatte oder ein Paar warme Handschuhe auf Vorrat zu haben. „Ein guter Tipp für Frauen ist noch, im Schreibtisch eine zweite Strumpfhose aufzubewahren, denn wer möchte schon mit einer Laufmasche im Business-Meeting erscheinen“, sagt Business-Coach Ines Dorner aus Augsburg.
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Desinfektionsmittel ist besonders während der Grippe- und Erkältungshochphasen sinnvoll. Bei häufigem Kundenkontakt ist Bossek zufolge das gelegentliche Desinfizieren von Händen oder Türklinken empfehlenswert. „Man muss ja nicht gleich übertreiben“, sagt der Coach. Da viele antibakterielle Produkte die Haut austrocknen, sollte stets auch eine Handcreme bereitstehen. 4
Notfallrationen wie Müsliriegel oder Nüsse sind Gold wert, wenn eine Besprechung länger gedauert hat und die Kantine schon geschlossen ist. „Kleine Snacks ersetzen zwar keine Mahlzeit“, sagt Ines Dorner. Die Zeit bis zum Feierabend lasse sich damit aber zumindest überbrücken. In die gleiche Schublade gehöre laut Dorner auch eine Packung Kopfschmerztabletten. 5
Persönliche Gegenstände wie Fotos oder Souvenirs verleihen dem Arbeitsplatz eine individuelle Note, doch Bossek mahnt zur Mäßigung: „Fotos sollten auf jeden Fall angemessen und dezent sein, Selbstdarstellung ist fehl am Platz.“Das gelte auch für Urlaubsmitbringsel oder sonstige Deko-Artikel. „Auf übertriebene Dekorationen sollte man verzichten“, sagt Bossek.
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Ein Nagelset und ein kleiner Handspiegel können in Einzelfällen wichtige Helfer sein. „Ein eingerissener Fingernagel kann den ganzen Tag über unangenehm sein“, sagt Franz Bossek. Ihn notdürftig abzureißen oder mit einer Papierschere abzuschneiden kann zu kleinen Verletzungen führen. „Mit einem Taschenspiegel lässt sich vor einem Gespräch prüfen, ob man beispielsweise noch Essensreste zwischen den Zähnen hat“, rät Bossek weiter. Falls ja, hilft eine:
Zahnbürste. „An langen Arbeits7tagen
ist es nach dem Mittagessen erfrischend, sich die Zähne zu putzen“, sagt Bossek. Frisch geputzte Zähne sorgen für ein gepflegtes Auftreten und steigern das Wohlbefinden. „Auch ein Deodorant in der Schublade gehört zu den essenziellen Dingen, die man haben sollte“, ergänzt Ines Dorner. Aus Rücksicht auf die Kollegen ist dabei ein Zerstäuber oder Deo-Roller mit neutralem Geruch zu wählen.
Darauf sollten Sie verzichten: Auf der anderen Seite gibt es den beiden Coaches zufolge auch Dinge, die am Arbeitsplatz nichts verloren haben. „Vieles ist von der Tätigkeit und der Betriebskultur abhängig“, sagt Ines Dorner. Von Dekoration, die die eigene politische Meinung wiedergibt, rät Dorner grundsätzlich ab – insbesondere an Schreibtischen mit Publikumsverkehr. „Auch lustig gemeinte Postkarten mit ironischen Sprüchen können bei Kunden oder beim Chef einen negativen Eindruck erwecken“, sagt die Trainerin.
Wer sich im Großraumbüro wegen der Hintergrundgeräusche mit Kopfhörern abschotten will, sollte das vorab mit seinem Chef abklären. „Trotz der Kopfhörer sollte man für Vorgesetzte und Kollegen weiterhin ansprechbar sein“, sagt Bossek. Zudem dürfe die eigene Produktivität und die der Kollegen nicht unter der Beschallung leiden: „Die Lautstärke sollte so niedrig sein, dass Personen in der Umgebung nicht zwangsweise mithören müssen.“
Auch wer sich gern mit Zimmerpflanzen umgibt, sollte umsichtig sein. „Auf übermäßiges Gärtnern am Arbeitsplatz sollte man verzichten“, rät Bossek. Pflegeintensive Pflanzen eigneten sich daher schlecht. „Am Ende müssen sich nur die Kollegen darum kümmern, wenn Sie mal im Urlaub sind“, gibt Bossek zu bedenken.