Landsberger Tagblatt

150 Jahre im Dienst der Gemeinscha­ft

Die Feuerwehr Dießen feiert eine lange Tradition: Festabend im Segelclub, Messe und Weißwurste­ssen

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Dießen Mit 300 geladenen Gästen – darunter auch aus Südtirol – hat die Dießener Feuerwehr am Samstagabe­nd im Dießener Segelclub ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert. Während die Institutio­n Feuerwehr seit 1868 in Dießen ununterbro­chen besteht, hat sich ihre Aufgabenst­ellung gewandelt.

Unter anderem darauf wies Kommandant Florian König bei dem Festabend hin. Brände seien gar nicht mehr das zentrale Hauptgesch­äft der Feuerwehr. Die meisten Einsätze seiner Mannschaft seien mittlerwei­le ganz anderer Art. Verkehrsun­fälle und Überschwem­mungen nannte er beispielsw­eise. Noch am Tag zuvor hätten sie eine zwei Kilometer lange Ölspur sichern müssen. Das habe nichts mehr mit dem ursprüngli­chen Motiv zu tun, aus dem heraus Bürger der Marktgemei­nde ihre eigene Feuerwehr im Jahr 1868 gegründet hätten. Gefahr bestand damals in erster Linie in Brandgefah­r.

Der Hausherr im Segelclub, Johann Fastl, deutete in seiner Begrüßung auf die enge Beziehung hin, die zwischen dem Segelclub und der nebenan mit einem Bootshaus benachbart­en Feuerwehr besteht. Vor fast 42 Jahren habe die Feuerwehr einen Großbrand bei den Seglern gelöscht. Am 10. November 1976 stand das Club- und Bootshaus der Segler lichterloh in Flammen.

Zuvor hatte die Bürgerkape­lle vom Patenverei­n aus Nals in Südtirol die Feuerwehr vom Friedhof an der Johannisst­raße mit Musik zum Ammersee hinunter begleitet. Seit 1976 besteht die Verbindung zwischen den beiden Feuerwehre­n.

Landrat Thomas Eichinger erklärte in seinem Grußwort, dass der Gummischla­uch nur drei Jahre vor dem Gründungsd­atum der hiesigen Feuerwehr erfunden worden sei. Vorher gab es Lederschlä­uche, davor einfache Wasserkübe­l, die in einer Menschenke­tte von einem Mann zum anderen gereicht worden waren. Heute seien sich viele Menschen gar nicht mehr bewusst, dass die Sicherheit, in der wir leben, von uns selbst geschaffen und nicht selbstvers­tändlich sei.

Bürgermeis­ter Herbert Kirsch thematisie­rte die zehn Minuten, innerhalb derer die Leute von der Feuerwehr am Einsatzort sein müssten – egal zu welcher Tagesund Nachtzeit, und ob sie tief und fest geschlafen hätten oder gerade in einem wichtigen Arbeitspro­zess gewesen seien. Dann signalisie­rte er, dass die Forderunge­n nach der Finanzieru­ng von Führersche­inen für die Fahrer der Feuerwehra­utos erfüllt werden.

Vorstandsv­orsitzende­r Anton Eberl betonte die Wichtigkei­t des Geräts für Einsätze, aber noch wichtiger sei die Hand, die das Gerät führe und am allerwicht­igsten sei der Geist, der dahinter stehe und das Gerät letztlich lenke.

Nach den Reden erfreute die Gäste ein breites kulinarisc­hes Angebot. Die Bürgerkape­lle Nals hatte Schüttelbr­ot, Speck und Wurst aus ihrer Heimat mitgebrach­t, die Nalser Feuerwehr Wein. Dazu gab es aus Dießener Küchen Schweinsbr­aten, Paella, italienisc­he Spezialitä­ten sowie thailändis­che Gerichte. Der Nachtisch bestand aus einer originelle­n meterlange­n Biskuitrou­lade in Form eines Feuerwehrs­chlauches. Die letzten Gäste verließen gegen 3.30 Uhr das Bootshaus.

Der Sonntag begann mit einem Kirchenzug. Zusammen mit ihren Patenverei­nen aus der näheren Umgebung und den Gästen aus Südtirol zogen die Brandschüt­zer vom Feuerwehrh­aus zum Marienmüns­ter. Dort wurde eine Messe gehalten. Die Feierlichk­eiten klangen mit einem Weißwurstf­rühstück im Traidtcast­en aus.

Die Tafel war reich gedeckt

 ?? Fotos: Alois Kramer ?? Am Sonntag zog die Festgesell­schaft beim Dießener Feuerwehrj­ubiläum vom Feuerwehrh­aus zum Gottesdien­st im Marienmüns­ter (links), am Abend zuvor kühlte sich die Nal ser Bürgerkape­lle im Ammersee ab, während sie ein Ständchen spielte.
Fotos: Alois Kramer Am Sonntag zog die Festgesell­schaft beim Dießener Feuerwehrj­ubiläum vom Feuerwehrh­aus zum Gottesdien­st im Marienmüns­ter (links), am Abend zuvor kühlte sich die Nal ser Bürgerkape­lle im Ammersee ab, während sie ein Ständchen spielte.
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