Pommes bald teurer?
Die anhaltende Dürre trifft die deutschen Kartoffelbauern hart
Berlin Das anhaltend schöne Wetter mag Badegäste begeistern, in der Landwirtschaft dagegen verfolgen es immer mehr Landwirte mit Sorge. Die Trockenheit trifft gerade Nord- und Ostdeutschland hart. Die Kartoffelbauern warnen jetzt vor einer schlechten Ernte. Der Bundesverband der obst-, gemüseund kartoffelverarbeitenden Industrie spricht davon, dass sich die Lage durch die Trockenheit und Hitze „dramatisch“zuspitze. Die Kartoffelernte werde in Deutschland und Europa erheblich niedriger ausfallen als im Vorjahr. Bei Hitze stehen die Kartoffelpflanzen unter Stress und stellen das Wachstum ein.
Knollen in Übergröße, die für die Produktion von Pommes frites benötigt werden, seien bereits jetzt auf zahlreichen Böden kaum oder gar nicht vorhanden, berichtet der Verband. Damit könne es zu Versorgungsproblemen für die PommesHersteller kommen. „Es wird von Tag zu Tag kritischer“, meint auch der Analyst des Agrarmarkt-Informationsdienstes AMI, Christoph Hambloch. „Die frühen Kartoffelsorten sind noch glimpflich davongekommen, alles, was folgt, leidet extrem unter der Hitze.“Schon jetzt lägen die Kartoffelpreise über dem Vorjahresniveau.
Recherchen unserer Zeitung zufolge scheinen die Probleme der Landwirtschaft in unserer Region geringer zu sein als im restlichen Bundesgebiet. Ganz ohne Folgen ist die Situation aber auch in Bayern nicht. Bayerns Bauernpräsident Walter Heidl sagte kürzlich: „Wir rechnen heuer nur mit einer unterdurchschnittlichen Ernte.“
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) lässt nun Hilfen für die von der Dürre betroffenen Bauern prüfen. Am Dienstag werde es in ihrem Ministerium ein Treffen geben.