Ein völlig falsches Bild
Zum Kommentar „Emotion ja, Beleidi gung nein“von Dominic Wimmer am 12. Juni:
Ihr Kommentar, Herr Wimmer, vermittelt ein völlig falsches Bild vom SV Igling, seinen Fans und Spielern. Allein die Bemerkung im zweiten Satz, dass die Fans und Spieler im letzten Jahr „nette Gastgeber und Stimmungskanonen“waren, vermittelt dem Leser den Eindruck, dass es dieses Jahr nicht so war. Dabei war es heuer genauso und zum Teil noch besser organisiert als bei der vergangenen Relegation gegen Günzlhofen. Es gab unter anderem einen zusätzlichen Parkplatz mit Parkeinweisern, mehrere Verkaufsstände und Einlaufkinder für beide Mannschaften sowie für das Schiedsrichtergespann.
Wie auch im letzten Jahr und bei den letzten Spielen wurde die Iglinger Mannschaft von ihren Anhängern und Spielern der Reserve lautstark unterstützt. Vor allem beim Rückspiel in Landsberg machten die Iglinger Stimmung, jubelten und feuerten ihre Jungs an.
Natürlich geht es nicht, dass man Spieler oder den Schiedsrichter beleidigt. Leider ist das vereinzelt vorgekommen und es wird bereits nach einer Lösung gesucht. Doch in diesem Zuge sollte auch der TSV Landsberg mit seinem Spielertrainer ein Gespräch suchen. (...) Auf der anderen Seite sieht man manche Situationen vom Spielfeldrand anders, und im Eifer des Gefechts wird die Meinung wie „Schiri, das ist eine Gelbe Karte“lautstark kundgetan. Solche Bemerkungen sind aber jeden Sonntag auf vielen Fußballplätzen und auch bei höherklassigen Spielen zu hören.
Des Weiteren können die Schmähgesänge der Iglinger Fans, zum Beispiel der Vergleich des TSV-Keepers beim 0:1 mit dem Patzer von Profi-Torwart Karius im Champions-League–Finale, nicht so schlimm gewesen sein, wie Sie, Herr Wimmer, es in diesem Kommentar dargestellt haben. Schließlich haben Sie diesen Vergleich im Bericht „Die TSV-Reserve steigt in die Kreisliga auf“am Montag, 11. Juni, selbst verwendet.
Trotz des Abstiegs werden wir Fans immer hinter dem SV Igling stehen, denn so einen starken Zusammenhalt von erster und zweiter Mannschaft und den Fans gibt es nicht überall.
Laura Scheck, Igling über 50 Personen, nahmen schon am Nachmittag an dem schönen Festzug durch die Altstadt teil. (...) Das verlorene Fußballspiel der Deutschen war wirklich ein Stimmungskiller, doch das zahlreich im Zelt versammelte fußballnarrische Publikum war eigentlich nicht unsere Zielgruppe. Enttäuschend war, dass sich nach dem Spiel niemand mehr einfand oder sitzen blieb, der Gefallen an echtem bayerischen Brauchtum findet.
Dabei hat sich unsere junge und starke Truppe wirklich erstklassig präsentiert. Wenn zwölf Burschen mit ihren Trommeln ins Zelt einmarschieren und dann zusammen mit der Trachtenkapelle den Marsch „Regimentsgruß“intonieren, dann ist das eigentlich ein bombastischer Auftakt. Wenn eine Jugendgruppe mit 15 Kindern von fünf bis 15 Jahren einen Laubentanz zeigt, dann begeistert das normalerweise die Zuschauer. Und wenn eine starke aktive Gruppe die Kreuzpolka plattelt oder die Burschen einen schneidigen Bankerltanz machen, dann lässt das eigentlich jedes heimatverbundene Herz höherschlagen.
Doch was war hier in Landsberg los? Keiner da, den so was interessieren könnte. (...) Unsere jungen Plattler haben schon auf der Münchner „Oidn Wiesn“im voll besetzten Herzkasperlzelt ihre Auftritte gemacht, doch die Landsberger meinen, sie müssen die Landeshauptstadt im modernen Zeitgeist noch rechts überholen. Wenn man seine bayerische Herkunft grad mal zeigen möchte, dann kommt man schon im Schickimicki-Wiesn-Dirndl oder der Kaufhaus-Lederhosen. Aber mit Traditionspflege und echter bayerischer Lebensart hat das gar nichts mehr zu tun. (...)
Unseren überwiegend jungen Akteuren (...) hat dieser Auftritt vor leeren Bierzeltreihen jedenfalls zu denken gegeben. Kein Wunder, dass wir uns im südlichen Landkreis auch nach fast 50 Jahren Gebietsreform immer noch – und die Jugend wieder stärker – nach Süden und damit außerhalb des Landkreises orientieren.
Rosi Geiger, Apfeldorf