Keine Autos, keine Probleme?
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Nun kennen wir das Verkehrskonzept von Landsberg: Keine Autos, kein Verkehrsproblem. Das ist kein Witz.
Diese Strategie wird in Landsberg schon jahrelang verfolgt. Keine Parkplätze, kein Parkproblem.
Und durch künstlich erzeugte Staus, die Autofahrer dazu bringen, nicht mehr in die Stadt zu fahren.
Fanatismus und Radikalismus waren noch nie gute Lebensberater. Mehr Einwohner und weniger Autos, dies funktioniert selbst in München nicht.
Wenn der Gutachter glaubt, eine Tiefgarage könne ganzjährig täglich zu 100 Prozent ausgelastet sein, dann zeigt das nur, wie realitätsfremd das ist. Ist dem Gutachter nicht bewusst, dass Kurzzeitparkplätze für viele Kleinbetriebe überlebensnotwendig sind und nicht mit Garagenplätzen vergleichbar sind?
Kann es sein, dass solche Gutachten Gefälligkeitsgutachten sind? Sind die Verantwortlichen in Landsberg nicht in der Lage, die Situation selbst zu begutachten? In Weilheim wurde heuer die Erweiterung der Fußgängerzone abgelehnt. Wenn die Parteien glauben, dass sie Dinge gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung durchsetzen müssen und sich wie bisher auf das schlechte Gedächtnis ihrer Wähler verlassen können, haben sie offensichtlich die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Die Landsberger haben nicht Alzheimer. Ich bin sicher, dass sich später noch viele Bürger daran erinnern werden, wem sie die zu Tode beruhigte Innenstadt zu verdanken haben.
Heinrich Pflanz, Landsberg