Mit Mathe geht es los
Abitur 422 Gymnasiasten von sechs Schulen treten heuer im Landkreis zu den Abschlussprüfungen an. Am 29. Juniwollen sie alle ihr Zeugnis in der Hand halten. Bis dahin gibt es viel zu tun
Im Landkreis Landsberg treten heuer 442 Gymnasiasten zum Abitur an. Das Ziel: Am 29. Juni wollen sie alle ihr Zeugnis in der Hand halten.
Landkreis Es sind Tage zwischen bangem Erwarten und dem Wunsch, dass es nun losgeht. Am Mittwoch, 2. Mai, wird es so weit sein, dann steht die letzte große schulische Herausforderung für 422 Gymnasiasten im Landkreis an: die Abiturprüfungen. In fünf Fächern – dreimal schriftlich und zweimal mündlich – müssen sie ihr Wissen unter Beweis stellen, um am 29. Juni das Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife zu erhalten.
Mit Mathematik beginnt am Mittwoch der Prüfungsreigen, mit einer Fremdsprache geht es am 7. Mai weiter, bevor am 11. Mai Deutsch folgt. Dann können die Prüflinge erst einmal ein wenig durchschnaufen. Die mündlichen Prüfungen (Kolloquien) stehen erst nach den Pfingstferien Anfang Juni auf dem Programm. Dann müsste es eigentlich geschafft sein – sofern jemand nach der Bekanntgabe der Noten am 15. Juni nicht noch in einem Fach Verbesserungsbedarf sieht. Dem kann durch die Teilnahme an einer mündlichen Nachprü- fung nachgekommen werden, wie der Rektor des Rhabanus-MaurusGymnasiums in St. Ottilien, Michael Häußinger, den Ablauf der letzten Schulwochen für den Abiturjahrgang 2018 beschreibt. Aus 75 Schülern wird er in St. Ottilien bestehen – wenn alle das Abitur schaffen.
Wer jetzt zu den Abschlussprüfungen zugelassen wurde, hat zwar mit den bisher eingebrachten Halbjahresleistungen und der Seminararbeit schon zwei Drittel seines AbiZeugnisses in der Tasche. Aber es geht bei den Prüfungen nicht nur darum, wie die Note genau sein wird: Konrad Schiebel, der Oberstufenkoordinator am Ignaz-Kögler-Gymnasium (IKG) in Landsberg, erklärt zwei Hürden, die bei den Prüfungen genommen werden müssen. Bei den schriftlichen Prüfungsfächern sind es mindestens einmal vier und fünf Punkte, und insgesamt müssen die Prüfungen mehr als 100 Punkte erbringen, um bestanden zu haben. Das IKG ist heuer das Gymnasium im Landkreis mit der höchsten Zahl an Prüflingen. 134 sind es. Auf Platz zwei folgt das Dießener Ammersee-Gymnasium (ASG) mit 90 Prüfungsteilnehmern. Am Dominikus-Zimmermann-Gymnasium (DZG) sind es 80 Prüflinge. Überschaubar ist der Jahrgang 2018 am Landheim in Schondorf mit 20 und an der Freien Waldorfschule in Landsberg mit 23 Prüflingen.
Während der Ablauf in allen staatlichen Gymnasien, in St. Ottilien und am Schondorfer Ernst-Reisinger-Gymnasium gleich ist, gelten für die Waldorfschüler etwas andere Regeln, erklärt Andrea Wolff vom dortigen Schulbüro: Sie machen ihr Abitur als externe Prüflinge und treten dazu heuer am DZG an. Dabei haben sie auch kein Zwei-Drittel-Polster aus bereits vorher erzielten Noten. Bei ihnen kommt es fast ausschließlich auf die Prüfungsergebnisse an – und zwar nicht nur in fünf, sondern sogar in sechs Fächern. Aus zwei weiteren Fächern fließen dann noch Noten aus den vergangenen beiden Halbjahren ein.
Im Gegensatz zum früheren G9 mit Leistungs- und Grundkursen, das die Älteren noch kennen, sind die Wahlmöglichkeiten bei den Prüfungsfächern im G8 eingeschränkter. Deutsch und Mathematik sowie eine fortgeführte Fremdsprache sind Pflicht, dazu kommt ein Fach aus dem GPR-Bereich (zum Beispiel Geschichte, Wirtschaft oder Geografie). Ein paar Tendenzen in der Beliebtheit von Fächern sind aber durchaus erkennbar. So fällt ASG-Chef Alfred Lippl auf, dass viele Schüler einen Bogen um naturwissenschaftliche Fächer machen. Auch Konrad Schiebel vom IKG spricht von einer gewissen „Vernachlässigung“dieses Bereichs.
Im GPR-Bereich wird zudem Geschichte gern vermieden. Das liege wohl an der großen Stofffülle, die in zwei Jahren zusammenkommt, meint DZG-Rektor Bruno Bayer. Beliebter als Geschichte ist zum Beispiel Religion – vor allem für die mündlichen Prüfungen. Recht ausgeprägt ist dies am kirchlichen Rhabanus-Maurus-Gymnasium, wie Rektor Häußinger berichtet: 39 Prüflinge – also mehr als die Hälfte – treten in diesem Fach an.
Kunst und Musik genießen wiederum an der Waldorfschule besonderes Ansehen: 19 Schüler machen in Kunst Abitur und erstmals vier in Musik, berichtet Andrea Wolff. Auch am Gymnasium im „Künstlerort“Dießen ist das Fach Kunst „eine Bank“, wie ASG-Rektor Lippl mit Verweis auf 19 Prüflinge, die sich allein fürs Schriftliche angemeldet haben, sagt.
Der reguläre Unterricht ist für die Zwölftklässler in der vergangenen Woche zu Ende gegangen, am Donnerstag folgte die Belehrung zu den anstehenden Prüfungen. Ansonsten stecken die Schüler in der „häuslichen Vorbereitung“auf die Prüfungen, sagt DZG-Rektor Bayer. Ob die Abitur-Aufgaben schon in den Schultresoren liegen? Da hält man sich an den Schulen ganz bedeckt: Diese Frage sei wie ein „Staatsgeheimnis“zu behandeln, mehr lässt sich dazu Konrad Schiebel vom IKG nicht entlocken.
Es geht nicht nur um den Notendurchschnitt