Fußballvereine bleiben bei der 50+1 Regel
Was das genau ist und warum viele Fans das gut finden, erfährst du hier
Was ist 50+1? Im Matheunterricht ist das schnell beantwortet. Im Fußball ist das schon schwieriger. Dort steht 50+1 für eine wichtige Regel. Dabei geht es um Geld und die Frage, wer in einem Verein etwas bestimmen kann.
Denn es ist so: Große Fußballvereine verdienen viel Geld. Und es gibt viele Leute oder Unternehmen, die daran mitverdienen wollen. Dazu kaufen sie Anteile des Vereins. Je mehr Anteile ihnen gehören, desto mehr können sie im Verein mitentscheiden.
So haben Geldgeber weniger Macht
Die Regel 50+1 verhindert, dass einzelne Geldgeber zu viel zu sagen haben. Bei einer Abstimmung etwa dürften sie deshalb nur knapp die Hälfte der Leute stellen, die insgesamt abstimmen dürfen. So können sie die anderen nicht direkt überstimmen.
Vergangene Woche trafen sich Vertreter aller Vereine aus der ersten und zweiten Bundesliga. Sie sprachen darüber, ob die Regel abgeschafft oder geändert werden soll. Sie entschieden: Die Regel bleibt. „Allen, die es gut mit dem Fußball meinen, gefällt diese Entscheidung“, sagte Andreas Rettig, der Geschäftsführer des Vereins FC St. Pauli.
Viele Fans sind nun erleichtert. Sie hatten Unterschriften gesammelt und bei den Spielen Spruchbänder für 50+1 aufgehängt. Sie wollten nicht, dass reiche Leute etwa Stadien kaufen oder Vereinslogos ändern. Union Berlins Präsident Dirk Zingler unterstützte die Fans. Er sagte: „Wir halten es für falsch, den Fußball immer weiter von den Menschen und ihrer Mitgestaltung zu entfernen.“
Andere Bundesligavereine wollten die Regel gern ändern. Zu ihnen gehören etwa der FC Bayern München, Bayer Leverkusen oder RB Leipzig. Sie finden, dass die Regel die Bundesliga benachteiligt. Denn in anderen Ländern stecken Personen und Firmen viel Geld in Vereine und reden mit. 50+1-Gegner glauben: Mithilfe solcher Geldgeber könnte man besser etwa mit Vereinen aus Spanien oder England mithalten. (dpa)