Mehr Platz für Wohnungen
Projekt An der Augsburger Straße in Kaufering soll ein Grundstück neu bebaut werden, auf dem bisher nur ein kleines Haus mit Nebengebäuden steht. Was der Eigentümer plant
Kaufering Die Nähe zu Landsberg und der Bahnanschluss machen Kaufering zu einem interessanten und begehrten Wohnort. Und so herrscht in der Marktgemeinde stets großer Bedarf an Wohnflächen. Bestehende Grundstücke mit größeren Gebäuden zu bebauen, ist ein Weg, mehr Wohnraum zu schaffen. Nachverdichtung nennt sich das. In der Augsburger Straße soll nun so ein Projekt verwirklicht werden.
In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Marktgemeinderat mit dem Vorhaben beschäftigt. Noch ist das Grundstück mit einem kleinen Wohnhaus und zwei Nebengebäuden recht locker bebaut. Der nördliche Nachbar ist eine ehemalige landwirtschaftliche Hofstelle, im Süden, an der Hiltistraße, liegt ein aus den 1960er-Jahren stammendes Siedlungshaus, wie es so typisch für Kaufering ist. Im Osten grenzen Doppelhäuser an das Grundstück.
In der Sitzung wurden die veränderten Pläne des Eigentümers vorgestellt. Ursprünglich sollten Reihenhäuser gebaut werden, jetzt eine Hausgruppe mit im Erdgeschoss integrierten Garagen. Der lang gestreckte Vierspänner soll von Ost nach West ausgerichtet werden. Der zweigeschossige Bau mit einem flachen Satteldach wird rund 45 Meter lang und 13 Meter tief. Die Bewohner und deren Gäste sollen über die Augsburger Straße in das Grundstück fahren können.
Dazu müsste die Augsburger Straße aufgeweitet werden, damit eine Aufstellfläche für abbiegende Fahrzeuge geschaffen werden kann, wie Bauamtsleiterin Claudia Endres in der Sitzung sagte. Eine weitere bauliche Maßnahme auf öffentlichen Flächen ist ein Geh- und Radweg in Richtung Hiltistraße. Zusätzliche Stellplätze sind nicht vorgesehen. Geparkt werden muss entweder in oder vor den Garagen. „Die Eigentümer müssen sich untereinander arrangieren“, sagte Endres.
Die Nähe zur ehemaligen Bundesstraße, der Augsburger Straße, bedingt aber auch einen Schallschutz. Eine entsprechende Untersuchung durch ein Kauferinger Ingenieurbüro hat laut Bebauungsplan ergeben, dass die Werte für ein allgemeines Wohngebiet erheblich überschritten werden. Grund dafür sei der Verkehrslärm. Damit die neuen Bewohner ruhig schlafen können, sollen daher direkt an der Augsburger Straße und auch an den Garten des westlichen Wohnhauses angrenzend, Lärmschutzwände errichtet werden: die äußere etwa zwei, die innere, um eine Glaswand verstärkt, drei Meter hoch.
Nach der Vorstellung des Projekts billigte der Marktgemeinderat den Entwurf des Baubauungsplans „B17 alt Teil II“mit einer Gegenstimme. Er wird nun öffentlich ausgelegt. „Wir sind erst am Anfang des Verfahrens“, sagt Claudia Endres auf Nachfrage. Ob noch Umplanungen notwendig sein werden, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehen.