Ein Fest für Herz, und Kopf
Jubiläum Der Männerchor Windach feiert 15-jähriges Bestehen. Über 100 Besucher feiern mit
Windach Vor 15 Jahren fand sich eine Gruppe singbegeisterter Männer in Windach zusammen. Damit begann die Geschichte des Männerchors Windach im dritten Jahrtausend. Das Jubiläum feierten die Sänger mit einem Fest, bei dem mit einem Konzert nicht nur Kopf und Herz, sondern beim gemeinsamen Abendessen auch der Magen zu seinem Recht kam.
Das Angebot lockte viele Gäste in den Pfarrsaal bei der Kirche Maria am Wege; weit mehr als 100 Besucher genossen den Abend. Eigentlich sei der Männerchor ja keine neue Erfindung. Bereits 1905 sei ein solcher gegründet worden, der allerdings gut 30 Jahre später den Wirren des Zweiten Weltkriegs zum Opfer fiel. 2002 erfolgte die Neugründung, sechs Sänger aus dieser ersten Riege sind immer noch dabei. Moderator Manfred Stagl berichtete weitere Details aus der Geschichte des Chors, beispielsweise, dass nach Dr. Markus Rheinwald (2002-2006) und Klaus Wieland (2006-2015) mit Klaus Steppberger der dritte Leiter am Pult steht. Und dieser hatte die Männer für das Konzert gut vorbereitet. Der erste Teil gehörte hauptsächlich schöner Chorliteratur aus Wiener Klassik und Romantik. Im zweiten Teil, nach einem kurzen Ausflug in den Barock zu Bachs bekanntem „Air“, bei dem die Sänger von Martina Neumair (Querflöte) unterstützt wurden, durfte geschwoft werden. Der Chor machte, jetzt gemeinsam mit Thomas Becherer am Klavier, Station bei den Comedian Harmonists und deren so wunderbar schmalztriefenden Liedern. Unter der stets zuverlässigen Leitung von Steppberger wurde zum Vergnügen der Zuhörer das „Dschungelbuch“aufgeschlagen. Dazwischen sorgte das Türkenfelder Holzbläserquintett für instrumentale Abwechslung. Das Quintett unterhielt mit einer Originalkomposition von Haydn sowie einer Reihe von Bearbeitungen für diese Besetzung, angefangen von russischen Liedern und Tänzen sowie ungarischen Tänzen bis zu ansprechenden Arrangements von Liedern und Kompositionen aus der Blues- und Charleston-Ära. Das letzte „Wort“aber gehörte dem Chor, der bei Udo Jürgens Klassikern ein weiteres Mal zu großer Form auflief. Die Zugabe war mit „Kein schöner Land“ein persönlicher Wunsch des Chorleiters, wofür er drei Gründe nannte. „Es ist eines der schönsten Volkslieder, wir singen einen Satz von Franz Brandl, meinem ersten Musiklehrer und steten Förderer. Und drittens sind in diesem Lied wichtige Begriffe wie Sehnsucht, Kultur, Heimat thematisiert.“Unsere Identität in einer offenen, toleranten Gesellschaft zu pflegen, sei heute wichtiger denn je, so Steppberger.
Übrigens: Der Männerchor gestaltet ein bis zwei Gottesdienste pro Jahr und hin und wieder Kurkonzerte, die das Ensemble nach Bad Wörishofen, Bad Kohlgrub und bis nach Baden-Baden führten. Geprobt wird montags ab 19.45 Uhr im Probenraum im Schlosspark. Ein wenig Verstärkung könnten die Männer trotz hervorragender, kräftiger Stimmlagen immer gebrauchen ...