Der Froschkönig war an allem schuld
Die Theatergruppe zeigte „Die verflixte Kugel“in der Fuchstalhalle
Fuchstal Alles durcheinander in der Märchenwelt ging kürzlich bei der Theateraufführung der Mittelschule Fuchstal. Denn die bekannten Figuren hatten ihre eigenen Geschichten verlassen und wilderten in fremden Märchen. In dem Stück „Die verflixte Kugel“von Silke und Anke Osterhues-Schmedt dauert es eine Weile, bis am Ende der Froschkönig als allein Schuldiger entlarvt wird.
Auf die goldene Kugel erheben die reichlich zickige Prinzessin Griselda (gespielt von Marielle Bayer) mit ihrem Bodyguard James (Deniz Sacmaözü) ebenso Anspruch wie der Froschkönig (Raphael Eckl). Dieser kann mithilfe des Zauberlehrlings (Jenny Weihmayer) auf der Suche der verschwundenen Kostbarkeit, die in seinen Brunnen gefallen war, die Märchen beliebig wechseln.
Griselda wiederum hat die Fee Tinkerbell (Mania Mansuri) engagiert, die ebenfalls das Portal in die neuen Welten öffnen kann. Unter anderem begegnet man dabei der bösen Stiefmutter (Eva Raab), die zusammen mit Rumpelstilzchen (Naemi Vorndran) weitere Pläne für die Ermordung von Schneewittchen schmiedet. Belle, die Schöne (Maria Müller), die Eiskönigin Elsa (Tarittriya Seurer), die böse Stiefschwester des Aschenputtels (Mashid Mansuri), die Prinzessin auf der Erbse (Kerstin Zerhoch) und Rapunzel (Chiara Laur) haben eine Selbsthilfegruppe gegründet, da sie von ihrem „flauschigen“Biest beziehungsweise von ihren Märchenprinzen verlassen wurden und sich nun einsam fühlen.
Für das komplette Durcheinander sorgt Pippa Kurzsocke (Charlotte Friede), die einen spektakulären Auftritt mit ihrem Einrad hinlegt. Schließlich treffen Froschkönig und Griselda sogar auf das schlafsüchtige Dornröschen (Michelle Brandstetter), das vom Jäger (Alea Gebler) beschützt wird. Die Lösung, wie endlich wieder Ordnung in das Chaos kommt, findet am Ende die böse Stiefmutter. Der Froschkönig muss, wie von den Brüdern Grimm vorgesehen, die in den Brunnen gefallene Kugel an Griselda zurückgeben und sie anschließend heiraten. Danach können die Märchenfiguren wieder die ihnen zugedachten Rollen spielen, ob sie nun wollen oder nicht.
Wie immer bestach das Fuchstaler Schultheater durch tolle Kulissen und aufwendige Kostüme der Darsteller. Die Spielleiterinnen Ursula Hoehne und Barbara Mayer hatten ein komplett neues Team überwiegend aus den fünften und sechsten Klassen zusammengestellt, das sein Theaterdebüt mit Bravour meisterte. Bei der Abendvorstellung vor Eltern und Ehrengästen gab es tobenden Beifall. Spielerfahrung hatte lediglich Eva Raab mitgebracht. Sie verlässt heuer nach sechs Jahren die Theatergruppe und zugleich die Schule.
Die Theaterpädagogin Sonja Schnieringer sorgte für einen integrativen Aspekt. So spielten die Geschwister Mania und Mashid Mansuri aus Afghanistan ihre Rollen mit Begeisterung und bewiesen dabei sehr gute Deutschkenntnisse. Zudem war Schnieringer für die zahlreichen musikalischen Elemente der Aufführung verantwortlich.