Der Verbraucher hat die Wahl
Das T-Shirt mit dem bekannten Marken-Logo, die DesignerHandtasche oder das Medikament, im Internet angeboten für einen Bruchteil des Ladenpreises? Da greifen viele Verbraucher allzu gerne zu. Auch wenn ihnen in vielen Fällen sogar klar sein dürfte, dass diese Produkte höchstwahrscheinlich gefälscht sind. Dass sie möglicherweise unter übelsten Bedingungen, vielleicht von Kindern oder Arbeitssklaven, hergestellt worden sind. Dass niemand auf die Einhaltung von Umwelt- und Sicherheitsstandards geachtet hat. Dass die Waren nie Schadstoff-Tests oder Qualitätsprüfungen durchlaufen haben. Die günstigen Medikamente vom Online-Versand in Asien etwa: Vielleicht ist gar kein Wirkstoff drin, vielleicht zu viel oder zu wenig davon. Oder die Pillen enthalten Stoffe, die da überhaupt nicht hineingehören. Im günstigsten Fall für den Käufer, der sich beispielsweise ein Potenzmittel bestellt hat, bleibt nur die erhoffte Wirkung aus. Im schlechtesten Fall ist er tot. Lebensgefahr besteht auch bei Elektrogeräten oder Auto-Ersatzteilen dubioser Herkunft. Selbst wenn die gefälschte Ware unbedenklich wäre: Durch ihren Verkauf entgehen dem Staat Steuern. Und den Betrieben, deren Waren kopiert werden, entgehen Einnahmen, am Ende können Firmen pleite und Stellen verloren gehen. Wer gefälschte Markenware kauft, düngt den Boden, auf dem internationale Verbrecher- und Terrororganisationen gedeihen.
Es ist zwar durchaus richtig, vom Staat ein härteres Vorgehen gegen die Organisierte Kriminalität zu fordern. Doch jeder Einzelne kann und muss diesen Kampf unterstützen: Indem er den Verlockungen der skrupellosen Produktfälscher konsequent widersteht.