Das Festival der historischen Vergleiche
Nach einer wieder mal wirren Woche bleibt die Frage: Soll man überhaupt noch über Sinn und Unsinn historischer Vergleiche sprechen? Am einen Ende feierte eine deutsche demokratische Rep …, äh, Partei ein Wahlergebnis mit 100-prozentiger Einigkeit; am anderen Ende werfen Demokratiefeinde anderen Menschen und Gesellschaften einfach immer weiter Demokratiefeindlichkeit vor, weil sie deren Demokratiefeindseligkeiten nicht einfach hinnehmen.
Und dann ist da, vom einen bis zum anderen Ende, noch ein Mauerbau. Das Problem brachten die Kollegen von der mit einer Überschrift wunderbar historisch auf den Punkt: „Niemand hat die Absicht…“Wer will nun mitbauen und also mitverdienen an diesem moralischen Grenzunternehmen? Und wer bei dem Milliardenbau zurückzuckt, wird bei weiteren TrumpProjekten, bislang eine Billion Dollar schwer, wohl nicht zum Zug kommen. 700
SZ
Firmen haben sich bislang an der Ausschreibung beteiligt. Deutsche dabei? Hochtief wiegelte ab. Bei Baustofffirmen ist das uneindeutiger, die wären ja nur Lieferanten. Heidelberg Zement: kein Kommentar.
Just da eröffnete am Mittwoch eine Ausstellung über die Erfurter Firma Topf & Söhne. An jenem Ort, wo die Ofenbauer ihre Ingenieurskunst bewiesen, in einem ambitionierten, immer größeren, immer mehr Effizienz verlangenden Projekt, es engagiert taten, Überstunde für Überstunde ist belegt, bei nicht mehr als durchschnittlich 6000 Mark Gewinn für die Firma pro Jahr. Aber das Renommee! Jener Ort ist: das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz .
Und dann, ach, stellte eine amerikanische Künstlerin an einer Straße in Phoenix noch dieses Trump-Dollar-Atombomben-NaziSchild auf … Wachgerufene Albträume von gestern stören den Schlaf an der Schwelle von heute zu morgen.